Sogenannte Behördensatelliten sollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und gleichzeitig Pendlerströme reduzieren. Der Ministerrat hat heute das entsprechende Konzept von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker verabschiedet. In einem ersten Pilotverfahren sollen in Aichach, Altötting, Bad Aibling, Landsberg am Lech und Schwandorf Arbeitsplätze in Behördensatelliten eingerichtet werden.
In Behördensatelliten sollen Fernpendlern tageweise Arbeitsplätze außerhalb der Dienststelle ressortübergreifend zur Verfügung gestellt werden. Die ersten Behördensatelliten starten voraussichtlich in 2019/2020. Ab dem Jahr 2021 ist eine Evaluierung dieses Pilotprojektes vorgesehen. Falls sich das Verfahren bewährt, ist eine Ausweitung auf weitere Regionen möglich.
Nutzen kann sie jeder Fernpendler, der beim Freistaat Bayern beschäftigt ist, sofern die Aufgaben ein Tätigwerden außerhalb der Dienststelle zulassen. So sollen die einpendlerstärksten Regionen München, Nürnberg und Regensburg entlastet werden. „Knapp die Hälfte aller Verwaltungsmitarbeiter mit Dienstsitz in München hat seinen Wohnsitz außerhalb des Stadtgebiets. Wir wollen, dass die Menschen Zeit mit der Familie verbringen, statt auf der Straße oder im Zug“, so Söder weiter.
Die Auswahl der Zielorte erfolgte anhand eines objektiven Kriterienkatalogs: Danach sollen Behördensatelliten außerhalb des Verdichtungsraumes und vor Staupunkten liegen, ein hohes Pendlervolumen aufweisen und gut an das Verkehrsnetz angebunden sein. Zur Nutzung der Behördensatelliten sind Bedienstete des Freistaates Bayern mit Dienstsitz in München, Nürnberg oder Regensburg berechtigt, sofern sie täglich mehr als 50 km einfache Strecke pendeln müssen. In einem Behördensatelliten sollen bis zu 20 Arbeitsplätze untergebracht werden.
„Mit der Einrichtung von Behördensatelliten wird es uns nun gelingen, die Lücke zwischen Arbeit am Dienstort und Telearbeit zu schließen und damit ein zusätzliches Angebot für Bedienstete des Freistaats Bayern zur flexiblen Gestaltung ihrer Arbeit zu schaffen“, freute sich Staatsminister Füracker über den Beschluss des Bayerischen Kabinetts. „Damit stehen pendelnden Bediensteten künftig mehrere Orte zur Verfügung, um ihren Dienst zu erbringen. Neben der Zeit- und Kostenersparnis für Pendler sollen Behördensatelliten dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen und die Emissionen in den Großstädten Bayerns zu verringern“, fügte Füracker hinzu. „Die Arbeit in einem Behördensatelliten bietet den Bediensteten ein professionelles Arbeitsumfeld, das mit modernster Technik auf Kosten des Arbeitgebers ausgestattet ist und gleichzeitig – anders als bei der Telearbeit zu Hause – den persönlichen Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen auch aus anderen Ressorts ermöglicht.“
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