Wie können die bayerischen Hochschulen (HAW) ihre positive Entwicklung der letzten Jahre, die sich in einem Wachstum von 46 % in der vergangenen Dekade oder in signifikanten Erfolgen im Bereich der angewandten Forschung zeigt, künftig weiter verstärken und national sowie international zur Benchmark für anwendungsorientierte Lehre und Forschung werden? Welche Weichen müssen jetzt gestellt werden, um die bayerischen Hochschulen (HAW) als Garanten für gesellschaftlichen Mehrwert in sozialer, ökologischer, ökonomischer und technologischer Perspektive zu stärken? Und wie können die bayerischen Hochschulen (HAW) die herausragenden Impulse der Hightech Agenda Bayern nutzen und so zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Bayern beitragen?
Diese Fragen diskutierten die Präsidenten der bayerischen Hochschulen (HAW) vom 22. bis 23. Juni im Rahmen der traditionellen Sommerklausurtagung von Hochschule Bayern, die im gemischt digitalen Format in Lengenfeld (Velburg) in der Oberpfalz durchgeführt wurde. Als Gast auf der Tagung begrüßte der Hochschulverbund Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu einem Gedankenaustausch.
Austausch mit Wissenschaftsminister Sibler
Im Zentrum der Gespräche mit Wissenschaftsminister Sibler stand die Verwirklichung der in der Hightech Agenda Bayern angekündigten Hochschulreform. Prof. Dr. Walter Schober, Vorsitzender von Hochschule Bayern und Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, betonte: „Mit einer weitreichenden Hochschulreform, die den Hochschulen mehr Freiheiten gibt, sie aber im Gegenzug auf Leistung und Verantwortung verpflichtet, wird die Wirkkraft der Hightech Agenda Bayern potenziert.“ Er plädierte dafür, damit das Potential der Hochschulen voll auszuschöpfen. Dazu gehört auch die mit der Hightech Agenda Bayern verbundene Stärkung der angewandten Forschung an Hochschulen (HAW). Die Mitglieder von Hochschule Bayern diskutierten mit dem Staatsminister wie über ein Forschungsmonitoring die durch eine Grundfinanzierung der Forschung an Hochschulen (HAW) deutlich gesteigerte Leistungsfähigkeit sichtbar gemacht werden kann. Eng verknüpft mit einer Hochschulreform ist auch der ‚Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘, den Bund und Länder in Fortsetzung des Hochschulschulpakts im Jahr 2019 zur Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre abgeschlossen haben. Die Umsetzung des Zukunftsvertrags in Bayern ab dem Jahr 2023 stand ebenfalls auf der Agenda. Die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Hochschulen (HAW) waren sich einig, dass sich Leistung lohnen müsse und eine belastungsgerechte Verteilung der Mittel auf die Hochschulen der Maßstab für Veränderungen in der Finanzierung sein muss.
Unsere Hochschulen stehen gerade vor großen Herausforderungen, die sie hervorragend meistern. Ich danke Ihnen für das umsichtige, kluge und verantwortungsvolle Handeln in der Corona-Pandemie! Ich bin sehr stolz auf die pragmatischen Lösungen, die sie gefunden haben. Der Verlauf des bisherigen Sommersemesters hat eindrücklich gezeigt, wie stark, innovativ und kreativ unsere Hochschulen sind. Binnen kürzester Zeit gelang die erfolgreiche Umstellung von Präsenz- auf Online-Lehre.
(Bernd Sibler, Bayerischer Wissenschaftsminister)
Für das Wintersemester stehe man derzeit in engem Kontakt mit den Ländern, um auch hier eine gute, möglichst bundesweite Lösung zu finden. „Mein Ziel ist, ein hybrides Semester, das Präsenz und digitale Angebote verknüpft, anzubieten. Denn eines ist klar: Zur Hochschule gehört auch das Miteinander vor Ort, “ so Sibler. Doch nicht nur auf digitalem Terrain entwickeln sich laut Minister Sibler die bayerischen Hochschulen zukunftsorientiert weiter: „Wir stellen derzeit in vielen Bereichen entscheidende Weichen für die Zukunft unserer Hochschulen: Mit der Hightech Agenda Bayern bauen wir Forschung und Lehre insbesondere zu KI weiter aus, mit unserer breit angelegten Hochschulrechtsnovelle werden wir noch mehr Handlungsspielraum für die Hochschulen schaffen und mit der Ausgestaltung des ‚Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘ werden wir gemeinsam mit dem Bund die Voraussetzungen schaffen, um das hohe Niveau an unseren Hochschulen zu halten und unsere qualitätsvolle Lehre weiter zu verbessern.“
(vl)