Am heutigen 9. Verhandlungstag im Mordprozess Sophia Lösche wurde es im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Bayreuth noch einmal sehr interessant. Andrea Leonhardt als Psychologin und Dr. Thomas Wenske als Psychiater berichteten von ihren Gutachten.
Kurz zusammengefasst: Der angeklagte Marokkaner hat eine leichte Intelligenzminderung, neigt aber zu Aggressionen. Im psychiatrischen Gutachten wurde dann der Frage nachgegangen, inwiefern der angeklagte Marokkaner im strafrechtlichen Sinn auch schuldfähig ist. Wenn er sich im Moment der Tat in einer affektiven Ausnahmesituation befunden hätte, wäre er nicht mehr voll schuldfähig gewesen, so der Gutachter. Doch dies wurde von ihm verneint.
Die Familie Lösche geht nach wie vor davon aus, dass Sophia sexuell bedrängt worden ist und diese den Angeklagten zurückgewiesen hat. Dieser habe demnach daraufhin zugeschlagen. In der heutigen Sitzung betonte Sophias Vater noch einmal, dass Sophia anders war, als vom Angeklagten dargestellt. Dieser hat in der Auftaktsitzung zum Mordprozess gesagt, dass Sophia ihn des Diebstahls beschuldigt und ihn deshalb geschlagen habe. Da er dies als Respektlosigkeit ihm gegenüber betrachtet habe, habe er zugeschlagen.
Der Prozess wird am morgigen Dienstag fortgesetzt. Am 10. September werden dann die Plädoyers und am 18. September das Urteil erwartet.
(tb)