Das Landesamt für Finanzen kommt in den Raum, 300 Arbeitsplätze entstehen – so die kürzlich veröffentlichten Pläne der Bayernkoalition. Wenige Tage später streitet die Stadt Weiden über mögliche Standorte. Ein neuer Vorschlag kommt nun von den Freien Wählern, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
Gemeinsam haben sich die Bürgermeisterkandidaten Berni Pscheidt (Altenstadt/WN) und Gerhard Steiner (Neustadt/WN) an den für den Landkreis zuständigen Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt gewandt: „Es muss nicht Weiden sein – auch Neustadt/WN oder Altenstadt/WN wären eine Option“, so die beiden Kommunalpolitiker.
Auch Gotthardt ist begeistert: „Ziel der Behördenverlagerungen ist die Stärkung der ländlichen Räume. Wir sollten den Mut haben, dabei nicht nur die Oberzentren in den Blick zu nehmen“, so schreibt er in einem Brief an Finanzminister Albert Füracker.
Gerade eine Verlagerung des Landesamts auf die ehemaligen Industrieflächen der Firmen Osram oder Tritschler hält Gotthardt für eine gute Option.
Gemeinsam mit dem eventuell geplanten Neubau für das Landrats- und Gesundheitsamtes könne dort ein neues Behördenzentrum entstehen.
Für die Kommunen habe das mehrere Vorteile: „Altenstadt/WN und Neustadt/WN profitieren direkt von den entstehenden Arbeitsplätzen. Eine Aufwertung der bestehenden ÖPNV- und SPNV-Verbindungen ist möglich“, so Steiner. Zudem könne der Freistaat laut Pscheidt durch die Ansiedlung der beiden Behörden auf den zu sanierenden Industriebrachen „seinen Beitrag leisten, um ein für die Gemeinden nur schwer zu schulterndes Problem zu lösen“.
Weiden profitiere dabei, auch wenn es das Amt nicht direkt bekomme: „Viele der Mitarbeiter werden auch in Weiden wohnen, einkaufen oder die Kultur genießen“, so die Rechnung der Kommunalpolitiker.
Auf offene Ohren gestoßen sind sie damit bei Landtagsabgeordnetem Tobias Gotthardt. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger und den regionalen Landtagskollegen hatte er sich für die angekündigte Behördenverlagerung in den Raum Weiden stark gemacht. „Dass mit Neustadt/WN und Altenstadt/WN nun zwei weitere, konkrete Optionen ins Spiel kommen, ist hervorragend“, so der 42-Jährige. „Zudem zeigt dieser Vorschlag, dass wir es ernst meinen mit der Stärkung der ländlichen Räume: Es muss nicht immer die größte Stadt im Umkreis sein, die eine Behörde bekommt“.
„Ich plädiere dafür, das Landesamt für Finanzen in Neustadt/WN oder Altenstadt/WN anzusiedeln“, so Gotthardt in seinem Schreiben an Finanzminister Füracker. „Ich möchte Sie bitten, diese Option zu prüfen und ernsthaft in Betracht zu ziehen“.
(cg / PM: Freie Wähler)