Mi, 30.10.2024 , 16:10 Uhr

Amberg

Bergwirtschafts-Sanierung geplatzt: Investor gibt Rückzug bekannt

Es ist womöglich das endgültige Aus für die Amberger Bergwirtschaft: Der Träger und Investor des Neubaus hat seinen Rückzug aus dem Projekt bekanntgegeben – nach fast sieben Jahren voller Anstrengungen und wiederholten Rückschlägen.

Seit über vier Jahren steht die Bergwirtschaft auf dem Mariahilfberg in Amberg leer – ein trauriger Anblick für viele Amberger. Jetzt gibt es eine bittere Nachricht: Der geplante Umbau und die Wiedereröffnung der maroden Bergwirtschaft sind vorerst gescheitert. Der Investor Michael Fellner, der sich seit Jahren für das Projekt einsetzte, hat seinen Rückzug bekanntgegeben und damit das Aus für das Vorhaben besiegelt:

„Bitte haben Sie Verständnis, dass ich in Folge der zu wiederholten Male für mich negativen Entwicklung und der daraus gegebenen Gesamtsituation, mich aus dem Vorhaben in dieser bisher gedachten Variante und Form zurückziehe.“

An der letzten Hürde gescheitert

Der Rücktritt des Investors folgt auf einen entscheidenden Termin mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz. Obwohl Fellner und Architekt Georg Zunner ihre Pläne mehrfach angepasst hatten um Forderungen des Brand-, Natur- und Denkmalschutzes selbst zu berücksichtigen, verweigerte die Behörde die beantragte Förderung. Zudem hatten sich die geschätzten Projektkosten durch die wiederholten Änderungen und wirtschaftliche Entwicklungen der letzten Jahre beinahe verdoppelt – ein finanzielles Risiko, das der Investor nicht länger tragen könne.

Ein Verlust für die Stadt

Für die Amberger Bevölkerung ist der Rückzug ein harter Schlag, denn die Bergwirtschaft war lange ein beliebter Treffpunkt. Der Wegfall dieses Ortes ist seit der Schließung deutlich spürbar. Auch Oberbürgermeister Michael Cerny nennt das Aus des Wiederbelebungsvorhabens eine „extrem negative Nachricht“ für die Stadt. Er verstehe die Situation des Bauherrn und zeigt sich enttäuscht von der fehlenden Fähigkeit der Behörden, die Bedeutung des Projektes als Ganzes zu berücksichtigen. Die Stadt Amberg habe das Vorhaben immer unterstützt.

Trotz des Rückschlags sieht Oberbürgermeister Cerny im Rückzug Fellners kein Todesurteil für die Wiederbelebung der Bergwirtschaft. Irgendwann würde dort sicher wieder etwas entstehen, doch dafür sei viel Arbeit notwendig. Und es gibt zu bedenken, dass das Scheitern des ersten Versuchs für zukünftige Investoren abschreckend wirken könnte.

(sb)

 

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