Dichter Qualm quoll im Januar aus einem Mehrfamilienhaus in der Parksteiner Straße in Weiden. 15 Bewohner mussten sich damals aus dem Gebäude retten, eine Frau erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die Brandursache: Brandstiftung durch Norbert R. Das sah das Amtsgericht Weiden bei einem Prozess im Juli dieses Jahres als erwiesen an. Das Gericht verurteilte den 23-Jährigen damals zu drei Jahren und sechs Monaten Haft. Heute sollte der Prozess vor dem Landgericht in Berufung gehen. Verteidiger Tobias Konze legte Berufung ein, weil er die Beweise als nicht ausreichend ansah. Er plädierte für Freispruch.
Was war in jener Nacht im Januar passiert? Norbert R. ist rumänischer Staatsbürger und hatte zuletzt als Hilfskraft in den Niederlanden und dann in einem Asia-Restaurant in Weiden gearbeitet. Dessen Inhaber besorgte ihm ein Zimmer in dem Mehrfamilienhaus in der Parksteiner Straße. Doch es kam zum Streit – Norbert R. soll stark betrunken gewesen sein. Er wurde aus dem Haus geworfen, der Job gekündigt. Als er ein letztes Mal in das Gebäude gelassen wurde, um sein Handy zu laden, zündete er im Erdgeschoss mehrere Spraydosen an und verließ daraufhin das Haus. Das Feuer breitete sich im Haus rasch aus.
Schwere Brandstiftung und vorsätzliche Körperverletzung – aufgrund dieser Vorwürfe verurteilte ihn das Weidener Amtsgericht. Heute erklärte Richter Reinhard Ströhle gleich zu Beginn der Verhandlung: Das Landgericht werde voraussichtlich zu dem selben Ergebnis kommen. Nach einem Rechtsgespräch beschloss der Verurteilte, die Berufung zurückzunehmen und das Urteil der ersten Instanz zu akzeptieren. Auch die Staatsanwalt nahm daraufhin die Berufung zurück. Die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren bleibt für Norbert R. also bestehen.
(az)