Ein Syrer, wohnhaft im Landkreis Tirschenreuth soll wie das Gericht festgestellt hat, im März vergangenen Jahres seiner Partnerin einen Metall-Aschenbecher aus rund 2 Meter Entfernung gegen den Kopf geworfen und seine Stieftochter mehrmals geschlagen haben. Dies leugnete der Angeklagte auch nicht. Er hat sich am Tattag des Aschenbecher-Wurfes direkt der Polizei gestellt.
Neben den Vorwürfen, dass der Mann im Zeitraum von ca. vier Jahren wöchentlich mehrmals gegenüber seinen Kindern sowie seiner Frau gewalttätig war, waren auch Sexualdelikte Teil der Anklageschrift. 10 mal soll der Mann seine eigene Frau vergewaltigt haben. Auch die Stieftochter äußerte gegenüber der Polizei, dass der Angeklagte sie unter anderem öfter zum Oralverkehr gezwungen hatte.
Das Gericht setzte aber schon nach dem ersten Prozesstag den Haftbefehl aus, da die Ehefrau in der Verhandlung ihre Strafanträge zurückzog. Zudem habe die Tochter sehr „pauschal und trocken“ ausgesagt, befand der Vorsitzende Richter. Nach Ansicht einer sachverständigen Psychologin soll die Aussage nicht verlässlich genug für eine Verurteilung gewesen sein.
Um 13:28 Uhr verurteilte die Jugendschutzkammer den 33-Jährigen in rund 26 Fällen von Körperverletzungen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 1,5 Jahren auf Bewährung.
In den anderen Anklagepunkten wurde das Verfahren eingestellt bzw. der Angeklagte freigesprochen. Zusätzlich soll der Mann jeden Wohnsitzwechsel melden und soll einen Bewährungshelfer bekommen.
(ls)