In der Amberger Innenstadt gibt es einen unerwarteten Neuzugang: Zwei Bienenstöcke haben am Luftmuseum ein neues Zuhause gefunden. Versteckt an einem kleinen Grünstreifen zwischen dem Museumsgebäude und der Vils, summt es nun mitten im Herzen der Stadt. Zeigen, wie wichtig Bienen für uns und unsere Umwelt sind – das möchte das Museumsteam damit bewirken.
Auf den ersten Blick scheint die Innenstadt ein ungewöhnlicher Lebensraum für Bienen zu sein. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. In der Stadt finden die Bienen teilweise sogar bessere Bedingungen vor als auf dem Land, denn hier gibt es keine Monokulturen. Insbesondere die wilden Pflanzen entlang der Vils bieten eine vielfältige Nahrungsquelle für die Insekten. Vor Stichen müsse sich dabei niemand Sorgen machen – solang die Amberger Fußgänger entspannt sind, sind das auch die Bienen.
Umzug mit Umweg
Die beiden Bienenvölker stammen ursprünglich aus dem Park der Amberger Firma Lüdecke, die mit ihrem „Bee-Sharing“-Projekt Bienenstöcke an Kooperationspartner verteilt. Einer dieser Partner ist das Luftmuseum, das die Bienen nun beherbergt. Der firmeneigene Imker, Alexander Kondibko, kümmert sich sowohl im Lüdecke-Park als auch bei den Partnerorten um die Bienen. Auch den Umzug ins Museum hat er begleitet. Ganz einfach war der nicht – damit die Bienen nicht wieder zurück in den Park fliegen würden, mussten sie zur Umgewöhnung erst zwei Wochen in Etsdorf untergebracht. Danach hat Alexander die Bienen bei Nacht ans Museum gebracht – so sind alle Bienen entspannt im Stock und können ungestört bewegt werden.
An ihrem neuen Zuhause haben sich die Bienen mittlerweile gut eingelebt, und das Museumsteam plant bereits für die Zukunft: Der erste museumseigene Honig soll im nächsten Jahr geerntet werden. Dieses Jahr wird es vermutlich nichts mehr mit dem Amberger Innenstadthonig. Da die Bienen erst kürzlich eingezogen sind, werden sie alles, das sie noch sammeln, für den Winter brauchen. Aber wenn es nächstes Jahr soweit ist, dass die Bienen wieder ausschwärmen und Nektar sammeln, wird das Museumsteam schon sehnsüchtig auf den ersten Honig warten.
(sb)