Die Amberger Klimaaktivisten von Fridays for Future sind ein bisschen ratlos auf die Frage, wieso sie nicht mehr so viele Menschen mobilisieren können wie zu Beginn. Seit fünf Jahren kämpfen sie für mehr Klimaschutz. Die Amberger Klimaaktivisten haben sich an allen 13 globalen Klimastreiks beteiligt. 34 Aktionen haben sie in Amberg insgesamt durchgezogen – dazu gehören nicht nur Demos. 2020 haben sie zum Beispiel mit Plakaten auf die Bedeutung von Bäumen fürs Klima aufmerksam gemacht.
Anfangs kamen bis zu 1000 Teilnehmer auf die Demos, jetzt sind es oft unter 100. Andere Gruppierungen wie die Montagsdemos, die sogar den menschlichen Einfluss auf das Klima in Teilen leugnen, bekommen viel mehr Zulauf.
Die Gruppe will jedenfalls weitermachen. Sie wollen erreichen, dass Amberg schon 2034 und damit ein Jahr früher als Bayern klimaneutral wird – einfach, um ein Zeichen zu setzen. Sie wollen ein Gespräch mit dem Chef der Stadtwerke, der sie vertröstet. Und sie wollen weiter auf das Thema Klimakrise aufmerksam machen, denn: Auch in Amberg war 2023 das heißeste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.
Mehr Aufklärungsarbeit in den Schulen nötig
Und doch ziehen die Klimaaktivisten auch ein positives Zwischenfazit nach fünf Jahren. Keine Partei komme jetzt mehr um das Thema Klimawandel herum.
Auffallend auch: Die Aktivisten sind älter geworden. Längst sind kaum noch Schüler dabei – dabei begann die Bewegung ja durch Schüler. Jasmin ist da in Amberg eine Ausnahme. Sie nimmt die Schüler aber auch aus der Verantwortung, denn: Sie wünscht sich mehr Aufklärungsarbeit in den Schulen.
Die Aktivisten verfolgen natürlich auch die aktuellen Geschehnisse wie die Proteste der Landwirte. Da stehen sie dahinter, sehen aber auch den Widerspruch: Einerseits stimme die Bevölkerung den Landwirten zu, andererseits würden viele in Supermärkten nach Billigfleisch greifen und damit gegen die Landwirte, aber auch gegen Klimaschutz agieren. Genau gegen solche Widersprüche wollen die Aktivisten weiter auf die Straße gehen – auch in Amberg.
(mz)