Es ist eine Idylle wie aus dem Bilderbuch: Mutterkühe mit ihren Kälbern auf einer Weide in Riglashof bei Hirschbach im Landkreis Amberg-Sulzbach. Viel Platz, draußen in der Natur, artgerechte Haltung – das ist der Ueblerhof, seit 1735 in Familienbesitz, seit 2008 ein Biohof.
Inzwischen haben mehr als 1000 Betriebe in der Oberpfalz auf Bio umgestellt – das entspricht gut acht Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe und gut zehn Prozent der Fläche. Bayernweit sind es etwa 13 Prozent. Doch auch diese Zahl ist weit von den Zielen Bayerns entfernt. Denn bis 2030 sollen 30 Prozent der Fläche Bio-bewirtschaftet werden.
Bio-Lebensmittel teurer
Karl Trummer ist in der Kreisvorstandschaft des Bauernverbandes Amberg-Sulzbach dabei. Er hält das nicht für realistisch. Das Kaufverhalten der Kunden müsste sich ändern, sonst würden mehr Biobauern nichts bringen. Er ist selbst seit 26 Jahren Biobauer. Grund waren Verunreinigungen im Grundwasser.
Zwischen 20 und 150 Prozent teurer sind Bio-Lebensmittel im Schnitt. In Zeiten der Inflation und damit in Zeiten, in denen viele wieder mehr auf ihre Ausgaben achten, hat es die Bio-Branche schwer. Im Vorjahr war der Umsatz rückläufig – nach satten Zugewinnen in den Jahren davor. 2020 legte der Umsatz beispielsweise um 22 Prozent zu.
Immerhin: Bioprodukte sind von der Inflation nicht so stark betroffen wie konventionell erzeugte Produkte – was auch am chemischen Dünger liegt, dessen Preise massiv gestiegen sind. Und der in der Biolandwirtschaft nicht erlaubt ist.
(mz)