Der traurige Höchstwert wurde bei einem Autofahrer gemessen, der auf der BAB995 bei Unterhaching mit 190 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 80 gemessen wurde. Ihm drohen eine Geldbuße von 1.400 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
Fast 40 Prozent mehr Raser trotz tagelanger Vorankündigung zeigt: Viel zu viele scheren sich offenbar nicht um Tempolimits und gefährden sich sowie andere. Das ist absolut unverantwortlich! Das ist keine Abzocke, sondern ein Weckruf für die Verkehrssicherheit.
Sandro Kirchner, Bayerns Innenstaatssekretär
Die Polizei werde über den Blitzmarathon hinaus in ganz Bayern weiterhin verstärkt kontrollieren.
Ein Viertel der Verkehrstoten wegen zu schnellem Fahren
Kirchner machte deutlich, dass die Einhaltung der Tempolimits unbedingt notwendig ist: „Für rund ein Viertel der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen ist zu schnelles Fahren verantwortlich.“ 2021 wurden in Bayern insgesamt 109 Personen durch Geschwindigkeitsunfälle getötet (2021 insgesamt 443 Verkehrstote). Die Gefahren von zu schnellem Fahren seien vielen offenbar nicht bewusst, betonte der Innenstaatssekretär. Daher seien Aktionen wie der Blitzmarathon unverzichtbar: Die einen nehmen die Tempolimits wieder ernster, die anderen bekommen einen kräftigen Denkzettel.
Von den Polizeipräsidien wurden reihenweise unverantwortliche Raser gemeldet:
• PP Oberbayern Süd auf der BAB995 bei Unterhaching 110 km/h zu schnell
• PP Mittelfranken auf der BAB9 Höhe Simmelsdorf 72 km/h zu schnell
• PP Schwaben Süd/West auf einer Kreisstraße bei Erkheim 69 km/h zu schnell
• PP Oberbayern Nord auf der BAB8 bei Sulzemoos 68 km/h zu schnell
• PP Schwaben Nord auf der B25 bei Harburg 57 km/h zu schnell
• PP München auf der Ackermannstraße 55 km/h zu schnell
• PP Oberpfalz auf der B20 53 km/h zu schnell
• PP Oberfranken auf der Staatsstraße 2190 49 km/h zu schnell
• PP Unterfranken auf der B19 bei Unterpleichfeld 49 km/h zu schnell
• PP Niederbayern auf der B85 bei Regen 40 km/h zu schnell
Speedmarathon soll Verkehrsteilnehmer aufrütteln
Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten ‚Speedmarathons‘, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk ‚ROADPOL‘ koordiniert wurde. Beim 9. Bayerischen Blitzmarathon haben rund 2.000 Polizisten sowie etwa 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an rund 2.200 möglichen Messstellen in ganz Bayern kontrolliert. Besonders im Visier waren Unfallschwerpunkte auf Landstraßen und Abschnitte, auf denen oft zu schnell gefahren wird. Ziel war, alle Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeitslimits zu halten. Es ging beim Blitzmarathon nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzunehmen.
(vl)