Auch im Forstrevier Freudenberg, Teil der Bayerischen Staatsforsten Schnaittenbach, können die Förster kurz durchschnaufen. Der Borkenkäfer, der jedes Jahr großen Schaden an den Fichtenwäldern anrichtet, hatte 2024 wenig Erfolg. Während im Vorjahr noch rund 6.000 Festmeter Holz durch den Schädling verloren gingen, hat sich diese Menge in diesem Jahr halbiert.
Das Hauptproblem des Borkenkäfers ist das Bohrverhalten: Er gräbt sich unter die Rinde und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen sich um den Stamm und verhindern die Wasserversorgung des Baums, was zu dessen Tod führt. Doch in diesem Jahr hatten die Bäume durch den regenreichen Frühling und Sommer genügend Wasser zur Verfügung und konnten so ihre Abwehrkräfte stärken. Vor allem Harz hilft den Bäumen. Es verklebt die Beißwerkzeuge der Insekten und verhindert so einen erfolgreichen Befall.
Revierleiter Joshua Gerstenmeier und sein Team sind dennoch ständig auf der Hut. Der Borkenkäfer bleibt eine große Herausforderung, die fast ein Drittel ihrer Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Besonders schwer ist es, einen frühen Befall zu erkennen. Nur durch genaue Beobachtungen lassen sich Anzeichen wie Bohrmehl und Einbohrlöcher rechtzeitig aufspüren.
Trotz des diesjährigen Rückgangs bleibt der Borkenkäfer eine Gefahr. Die Förster sehen diese Phase als eine „Verschnaufpause“ und rechnen in den kommenden Jahren wieder mit mehr Befall. Deswegen ist es umso wichtiger, die Wälder widerstandsfähiger zu machen, indem auf Mischwälder mit unterschiedlichen Baumarten gesetzt wird.
(pg)