Solche Bilder sind bei Neujahresempfängen fast überall zu sehen: Ehrenamtsträger werden für ihre gesellschaftlichen Tätigkeiten ausgezeichnet. Ein wichtiger Akt natürlich auch in Grafenwöhr, denn die Bedeutung des Ehrenamts steht außer Frage. Und doch war das nur ein kleiner Aspekt des Neujahresempfangs.
Denn in Grafenwöhr steht wegen des US-Truppenübungsplatzes die geopolitische Lage im Mittelpunkt. Natürlich auch in der Neujahresansprache vom Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Florian Herrmann. Die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten mögen weit weg sein. Und doch, so sagt Florian Herrmann, gehen sie uns alle etwas an. Denn es ginge um einen Angriff auf unsere demokratischen und freiheitlichen Grundwerten.
Trainiert werden auf dem Truppenübungsplatz NATO-Soldaten. Und: Inzwischen sind mehr als 7500 ukrainische Soldaten hier für den Verteidigungskrieg gegen Russland ausgebildet worden. Sorgt das auch für Sorgenfalten? Durchaus ja, gesteht Bürgermeister Edgar Knobloch.
Truppenübungsplatz ermöglicht kommunale Projekte
Aber: Die Zustimmung der Bevölkerung zum Truppenübungsplatz sei überwältigend – auch weil daran 3000 Arbeitsplätze und mehr als 600 Millionen Euro jährlicher Konsum dranhängen. Geld, mit dem auch die Kommune Projekte vorantreiben kann. Denn natürlich darf auch in Grafenwöhr beim Neujahresempfang ein Rückblick auf die vergangenen Jahre nicht fehlen.
Eines ist aber auch klar: Alle wünschen sich, dass nächstes Jahr weniger über Geopolitik gesprochen werden muss und die Ehrenamtler dann mehr im Fokus stehen.
(mz)