Die größte Sozialreform seit Jahren in Deutschland beträgt 53 Euro. So viel mehr bekommen Menschen, die ab 1. Januar das Bürgergeld als Nachfolge von Hartz IV beziehen. Und das in einer Zeit mit zweistelliger Inflationsrate.
Na gut, ein bisschen mehr ist es dann doch. Zum Beispiel können Aufstocker mehr dazuverdienen und es ist ein Schonvermögen von 40.000 Euro möglich. CSU-Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht aus dem Wahlkreis Weiden sieht darin einen Anreiz, Arbeit zu verweigern.
Muss der Mindestlohn erhöht werden?
Viele Sozialverbände sehen das anders. Sie verweisen auf Zahlen des statistischen Bundesamtes: Nur drei Prozent aller Leistungsempfänger werden sanktioniert, nutzen also das Sozialsystem aus. Jeder fünfte Arbeitslose ist ein Aufstocker – geht also sehr wohl arbeiten.
Deutschland leidet unter Fachkräftemangel. Arbeit gäbe es also genügend. Aber: Fast jeder fünfte Arbeitnehmer bekommt gerade mal den Mindestlohn. Muss sich also für nur ein wenig mehr Geld abrackern.
Das Bürgergeld – es spaltet weiterhin die Meinungen. Auch in der Amberger Innenstadt.
(mz)