Eine neu gegründete Gesellschaft will sich künftig dem Architekten Johann Michael Fischer widmen. 1692 in Burglengenfeld geboren, ist er im 18. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Baumeister Süddeutschlands aufgestiegen. Er hat mehr als 30 spätbarocke und frühklassizistische Kirchen erbaut.
Die Gesellschaft besteht aus Mitgliedern aus Burglengenfeld und München, wo Fischer später gelebt und gewirkt hat. Sie will sich künftig dafür einsetzen, das Werk des Baumeisters der Öffentlichkeit bekannter zu machen und weiter zu erforschen.
In Burglengenfeld finden sich heute noch einige Spuren Fischers: Eine ihm gewidmete Tafel in den Mauern des Rathauses, Fischers Geburtshaus, das nach ihm benannte Gymnasium sowie eine bronzene Figur vor dem Rathaus. Doch genau wie die Figur wird er wohl nicht ausgesehen haben, heute gibt es nämlich keine Bilder mehr von ihm. Und auch sonst weiß man über Fischer persönlich nicht sehr viel. „Ein Kunsterfahrn Arbeitsam Redlich und Aufrichtiger Mann“ – mit dieser Inschrift gibt zumindest der Grabstein Fischers in München Hinweise auf seinen Charakter.
Mit 21 Jahren brach er zur Gesellenwanderschaft nach Mähren (heutiges Tschechien) auf. Schließlich zog es ihn nach München, wo er ein Architekturbüro und ein Baugeschäft eröffnete. Er entwarf nicht nur die architektonischen Pläne für seine Projekte, Fischer übernahm auch die statischen Planungen und schließlich die praktische Bauumsetzung. Auftraggeber bekamen bei ihm alles aus einer Hand. Da er sich als zuverlässiger Partner erwies, wurde er zu einem gefragten und erfolgreichen Baumeister seiner Zeit.
Im Oberpfälzer Volkskundemuseum in Burglengenfeld ist dauerhaft eine Ausstellung zu Johann Michael Fischer zu sehen. Dort wird am 18. Februar auch ein Veranstaltung zu seinem 328. Geburtstag statt finden. Bei dieser Gelegenheit wird die Johann-Michael-Fischer-Gesellschaft sich selbst genauer vorstellen.
(az)