Der Eichenprozessionsspinner kann mit einem natürlichen Fressfeind bekämpft werden: Kohlmeisen sollen die Raupen mit ihren giftigen Brennhaaren fressen - so die Erfahrungen in den Niederlanden. Die Stadt Burglengenfeld untersucht jetzt, ob sich das auf die Oberpfalz übertragen lässt.
Um dem Eichenprozessionsspinner mit Hilfe von Kohlmeisen den Kampf anzusagen, haben Gerhard Greiner und Josef Beer vom Bauhof in einem ersten Schritt 13 Nistkästen aus Holz gebaut, die den Kohlmeisen und anderen Meisen-Arten zur neuen Heimat werden sollen. Tipps dazu, in welcher Umgebung sich Kohlmeisen wohlfühlen, holte sich das Bauhof-Team vom Baumsachverständigen Diplom-Ingenieur (FH) Markus Auburger.
Franz Süß, Leiter einer Gärtnerkolonne am Bauhof und zertifizierter Baumkontrolleur, hat die Nistkästen bereits an den Eichen an öffentlichen Plätzen befestigt, an denen in den vergangenen Jahren der Eichenprozessionsspinner aufgetreten ist. Dazu zählen unter anderem der Galgenberg, der Kiebitzweg, die Spielplätze am Volksfestplatz und am Bubacher Weg sowie das Flussbad. An einer Eiche auf dem Gelände des Bauhofs können die Mitarbeiter direkt verfolgen, ob sich Kohlmeisen nach Burglengenfeld locken lassen und Appetit auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben.
In der niederländischen Kleinstadt Groesbeek hat man Medienberichten zufolge gute Erfahrungen gemacht. „Es funktioniert“, berichtet die Neue Rhein/Neue Ruhr Zeitung. „Wenn wir in Burglengenfeld auch so gute Erfahrungen machen, kann der Bauhof weitere Nistkästen anfertigen“, sagte Stadtbaumeister Franz Haneder. Angeregt hatte den Testlauf Stadträtin Betty Mulzer.
(Bildquelle: Michael Hitzek)
(vl)