Tagebau und Umweltschutz – Was auf den ersten Blick gegensätzlich wirkt, kann sich tatsächlich sehr gut ergänzen. Darauf basiert auch das bayernweite Projekt „Natur auf Zeit“. Ein Projekt, das jetzt auch in der Oberpfalz Einzug hält. Der Landesbund für Vogelschutz, die HeidelbergCement AG, der Landkreis Schwandorf sowie die Obere Naturschutzbehörde bei der Regierung der Oberpfalz unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung. Der Inhalt: Artenschutz im Steinbruch Burglengenfeld.
Im konkreten Fall Burglengenfeld handelt es sich dabei um die Gelbbauchunke und die Wechselkröte, die von den zukünftigen Maßnahmen profitieren sollen. Steinbrüche und andere Abbaustätten, so erklärte der Biologe der HeidelbergCement AG Jochen Roeder, seien durch ihre einzigartige Landschaftsdynamik zu Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten geworden, die es in dieser Form in der freien Natur gar nicht mehr gebe. Was also auf den ersten Blick konträr wirkt – Tagebau und Artenschutz – das ergänze sich tatsächlich oft perfekt.
So auch in Burglengenfeld. Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung sprachen alle Beteiligten deshalb auch von einer Win-Win-Situation. Bis Ende 2022 läuft das bayernweite Pilotprojekt und wird bis dahin vom bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Insgesamt sollen bayernweit 100 Rohstoffgewinnungsstätten in das Projekt aufgenommen werden.
Ursprung des bayerischen Pilotprojekts ist ein Bericht der Bundesregierung über das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. (ac)