Union will das Krankenhausentgeltgesetz erhöhen
Um der defizitären Lage der Krankenhäuser wie in Amberg entgegenzuwirken, stellt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Antrag für ein Selbsthilfeprogramm für die Kliniken. Aus der Vorabfassung des Antrages geht hervor, dass rückwirkend zum 1. Juli 2022 das Krankenhausentgeltgesetz um 4,54 Prozent erhöht werden soll. Dieses Vorgehen erhöht bei Krankenkassen die Kosten für einen Aufenthalt in einem Klinikum.
AOK-BUNDESVERBAND übt Kritik
Anders sieht es der AOK-Bundesverband. Er sieht in dem Antrag vor allem eine Mehrbelastung des Beitragszahlers. Die Geschäftsführerin Versorgung im AOK-Bundesverband, Dr. Sabine Richard, sagte in einem Interview mit dem AOK-Medienservice Anfang Juli folgendes:
Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass es einen speziellen Inflationsausgleich für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen geben soll. Denn die Energiekosten, die hier vor allem zur Begründung herangezogen werden, machen im Gegensatz zum großen Block der Personalkosten nur einen sehr geringen Teil von ein bis zwei Prozent der laufenden Kosten von Kliniken und Pflegeheimen aus. Zudem haben wir im Krankenhausbereich mit dem jährlich angepassten Orientierungswert als Basis für die Erhöhung der Landesbasisfallwerte bereits einen sehr gut funktionierenden Mechanismus zum Ausgleich von steigenden Kosten. Der Orientierungswert 2023 wird wegen der aktuell steigenden Preise wohl deutlich höher ausfallen als in den vergangenen Jahren.
Quelle: AOK-Medienservice
Auf OTV-Anfrage teilten uns die AOK-Direktion in Amberg und der AOK-Bundesverband mit, dass sie, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, mit den Gesundheitspartnern am Verhandlungstisch konstruktive Lösungen entwickeln wollen. Insgesamt sehen auch Susanne Hierl und Michael Cerny für den Antrag der Union nur wenig Erfolgschancen, dennoch wollen sie damit ein Zeichen setzten. Ein Zeichen für die Wirtschaftlichkeit der Kliniken in der Region.
(bs)