Der Virus hat also spätestens nun auch die Region fest im Griff. Zahlreiche Veranstaltungen sind bereits abgesagt worden. Heute hat der Ministerrat in München beschlossen, Großveranstaltungen ab 1000 Teilnehmern zu verbieten. Das soll bis zum Ende der Osterferien gelten.
Auch der Schulbetrieb in der Region ist momentan zum Teil eingeschränkt. Keine Überraschung also, dass auch bei der Kommunalwahl am Sonntag die Auswirkungen des Virus zu spüren sein werden.
Martin Schafbauer, Leiter des Amberger Wahlamts, saß gestern fast bis Mitternacht am Schreibtisch. Fünf Tage vor der Kommunalwahl muss nochmal einiges umorganisiert werden: Der Grund: Der Coronavirus.
Wahllokale aus Altenheimen und dem Krankenhaus sollen verlegt werden, um niemanden unnötig zu gefährden. Die folgenden Wahllokale werden verlegt:
Die Ersatzlokale werden ausgeschildert und ganz in der Nähe sein, betont Martin Schafbauer.
Sich beim Gang ins Wahllokal anzustecken, sei nicht besonders wahrscheinlich, so der Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Wer bereits ein Verdachtsfall oder gar erkrankt ist, kann in Amberg trotzdem an der Wahl teilnehmen. Dafür werde die Frist für Briefwahlanträge nach hinten verschoben, bis Donnerstag können noch Unterlagen angefordert werden.
Doch nicht im Bezug auf die Wahl sind die Auswirkungen des Virus zu spüren: In mehreren Schulen in den Landkreisen Schwandorf und Amberg-Sulzbach ist vorübergehend der Unterricht im ganzen Haus oder für einzelne Schulklassen ausgefallen. An der Hans-Scholl-Grundschule in Burglengenfeld zum Beispiel sollten am Dienstag zwei Klassen auf Anweisung des Gesundheitsamtes Zuhause bleiben. Als Vorsichtsmaßnahme. Katja Meidenbauer, Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes im Bezirk Oberpfalz ist froh, dass es nun klare Richtlinien gibt. Letzte Woche sei sowohl bei Eltern als auch bei Lehrern viel Verunsicherung vorhanden gewesen.
Auch im Unterricht sei der Virus Thema, so Meidenbauer. Denn jedes Thema, das außerhalb der Schule in der Gesellschaft umgehe, komme schließlich auch in den Schulen an und müsse deshalb von den Lehrkräften aufgegriffen werden. Sorgen, dass Schüler, die daheim bleiben, vom Stoff abgehängt werden, macht Katja Meidenbauer sich noch nicht. Die aktuellen Schulausfälle von einigen Tagen oder von bis zu zwei Wochen könnten auf jeden Fall nachgeholt werden.
(az)