Gerichtsszenen aus den Jahren 1911/1912 – das ist die Serie „Königlich bayerisches Amtsgericht“. Im Fernsehen lief sie um 1970 und wurde schnell Kult. Fast 50 Jahre später, im Jahr 2016, begann der Pascherverein aus Schönsee im Zweijahres-Turnus, Folgen davon im Centrum Bavaria Bohemia auf die Bühne zu bringen.
Dieses Jahr war es die Folge „Das Gespenst“, in der der selbsternannte Betbruder Max Haberer beschuldigt wird, 12 Eier, 60 Würste und Unmengen mehr aus einer Wirtshausspeisekammer gestohlen und verzehrt zu haben. Nach rund 40 Minuten Verhandlung ist klar. Er ist schuldig, zu holen ist bei ihm aber trotzdem nichts. Und wie sich das für eine gute Gerichtsverhandlung gehört, wird währenddessen eine Menge aufgedeckt – natürlich mit viel Humor.
Regisseurin Birgit Höcherl, selbst auch 1. Vorsitzende des Paschervereins, ist es wichtig, nicht einfach die Serie auf die Bühne zu bringen. Deshalb inszeniert sie immer erst selbst, bevor sie die Originalfolge ansieht. Diese wird dann nur noch für Ergänzungen hinzugezogen.
Beendet wird der Abend, wie die Serie, im Biergarten. Zwar gibt es im Saal im Centrum Bavaria Bohemia keinen Garten, dafür wird aber schnell alles umgebaut und Biertischgarnituren, Brotzeit und Musik der Grenzlandblaskapelle Dietersdorf sorgen für die richtige Atmosphäre.
(pg)