Do, 21.12.2023 , 14:46 Uhr

Amberg

Denkmalpreise für zwei Amberger Sanierungen

Zwei historische Gebäude in der Altstadt wurden jetzt für ihre vorbildliche Renovierung ausgezeichnet. Und unterschiedlicher könnten beide kaum sein.

Fotograf Dominik Lenz grinst aus einem Fenster in der Amberger Ballhausgasse. Vor langer Zeit war sein Haus ein Kuhstall. Bald soll aus dem Gebäude ein gemütliches Zweifamilienhaus werden. Bis dahin hat Dominik noch ein Stückchen Arbeit vor sich, aber schon jetzt hat er für seine Sanierung des ensemblegeschützten Gebäudes den Denkmalpreis der Stadt Amberg erhalten.

2021 hat er das Haus gekauft. Eigentlich wollte er nur hier und da etwas ausbessern – schlussendlich ist eine Kernsanierung daraus geworden. Und trotz fehlender Handwerksausbildung hat Dominik die Sanierung, mit ein bisschen Hilfe von Familie und Freunden, fast vollständig in Eigenarbeit durchgeführt. Dachdecken, Wände einreißen, Fenster einsetzen – die letzten zwei Jahre lang hatte er alle Hände voll zu tun.

Weiter in die Badgasse

Ein ganz anderes Haus mit einer ganz anderen Geschichte steht zwei Gässchen weiter, in der Badgasse. Auch das hat einen Denkmalpreis gewonnen. Einst das Benefiziantenhaus eines Mönches aus dem 18. Jahrhundert, zeichnet sich das Haus vor allem durch seine barocke Stuckdecke aus. Bis vor ein paar Jahren war das Gebäude allerdings vollkommen marode.

Dr. Gertrud Rösch, eine Professorin an der Universität Heidelberg, hat sich allerdings in das historische Haus verliebt. Zusammen mit ihrem Bruder Markus Rösch und seinem Architektenbüro hat sie es über 5 Jahre hinweg in ein hochmodernes Wohnhaus verwandelt, ohne dabei die historischen Aspekte zu verlieren.

Ehrung im Rathaus

Der Amberger Oberbürgermeister Michael Cerny hat Dr. Rösch und Dominik Lenz jetzt eingeladen, um beiden den Denkmalpreis der Stadt Amberg zu verleihen. Er soll die kulturelle Bedeutung der Altstadt zur Schau stellen und den vorbildlichen Umgang damit ehren. Ausgewählt wurden die beiden Gewinner von einer fünfköpfigen Jury aus Denkmalpflegern und Stadtentwicklern. Und Kriterien gab’s so einige: das Engagement der Bauherren, die Bedeutung des Gebäudes für seine Umgebung, sogar die Planvorlagen. Aber das wichtigste war die Qualität und Detailtreue.

Zusammen mit ihren Urkunden bekommen die Eigentümer je 2000 Euro Preisgeld und eine Bronzetafel vom Künstlerpaar Uber und Diem. Die werden sicherlich bald ihren Platz an den Fassaden der Siegergebäude finden.

(sb)

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