Gut 17 Meter lang, mehr als sieben Meter hoch und rund siebeneinhalb Meter breit. Das könnten die Maße von einem kleinen Einfamilienhaus sein. In diesem Fall gehören sie aber zu einem Bagger. Einem sehr großen Bagger, der seit kurzem in Hirschau bei den Amberger Kaolinwerken im Einsatz ist, um Roherde zu fördern.
Der Tagebau in Hirschau ist der flächenmäßig größte Tagebau Bayerns und seit kurzem ist dort auch der größte Bagger Bayerns im Einsatz. Der Komatsu PC2000. 210 Tonnen bringt der XXL-Bagger auf die Wage. Das entspricht in etwa 140 Mittelklasse-PKW. 2,2 Millionen Euro haben sich die Amberger Kaolinwerke ihr neues Prunkstück kosten lassen. Gut investiertes Geld, wenn man Werkleiter Dr. Mathias Kick fragt. Der neue Bagger sei nicht nur deutlich leiser als sein Vorgänger, er arbeite auch effizienter und spritsparender. Der alte Bagger sei 14 Jahre im Einsatz gewesen und zuletzt sehr wartungsaufwendig. Deshalb habe man sich für den neuen Bagger entschieden. Ein Unikat ist die Schaufel des Baggers. 13 Tonnen schwer und mit einem Fassungsvermögen von 40 Badewannen. Sie wurde speziell für die Anforderungen hier in Hirschau entwickelt. Die Kraft die der Bagger mit seinen 1065 PS ausübt ist enorm. Mit bis zu 626 Kilonewton bricht er das Gestein aus dem Boden. Das entspricht in etwa dem Aufprall eines 40Tonnen LKW der mit 60km/h fährt.
1,2 Millionen besagter Roherde werden jedes Jahr in Hirschau gefördert. Daraus werden dann Feldspat, Quarz und Kaolin gewonnen. Bis 2060 soll hier noch gegraben werden. Nach Laufzeitende soll aus der Tagebaugrube ein Tagebausee mit unterschiedlicher Nutzung von Naturschutz bis Erholung entstehen.
(ac)