Der erbitterte Kampf von Atomkraftgegnern gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf in den 1980er Jahren ist vom Landestheater Schwaben als Theaterstück in Erinnerung gerufen worden. Nach der Premiere und mehreren Aufführungen in Memmingen hat das Ensemble die Theater-Adaption des Kinofilms „Wackersdorf“ nun auch in der Oberpfalz gezeigt. Sowohl im Film als auch bei der Theaterfassung steht der damalige Landrat Hans Schuierer als Symbolfigur des Widerstands im Mittelpunkt.
Im Stadttheater Amberg wurde in der Inszenierung von Krystyn Tuschhoff eindringlich und eindrucksvoll gezeigt, wie nach anfänglicher Begeisterung Hans Schuierer Zweifel bekommt und schließlich selbst zum Gegner wird. Beeindruckend dargestellt die anschließende Hetzjagd der Bayerischen Staatsregierung und der Befürworter gegen Hans Schuierer beginnt und wie der Konflikt Freundeskreise und Familien gespaltet hat.
Leider fanden sich nur wenige Zuschauer zu der einzigen Aufführung in der Oberpfalz ein. Umso eindringlicher empfand das Publikum aber die anschließende Podiumsdiskussion mit Ehrengast Hans Schuierer – hervorragend dargestellt von dem Schauspieler Jens Schnarre, der die Mimik des Originals treffend wiedergab. Einziges Manko: Der Schuierer-Darsteller spricht in dem Stück hochdeutsch.
Hans Schurier selbst fand sich in der Darstellung absolut wieder. Er lobte die Dramaturgie und hofft, dass die Botschaft ankommt:
Mehr für die Demokratie tun, denn nur in einer Demokratie ist so etwas möglich, was wir damals geleistet haben.
(gb)