In Weiden steht seit Kurzem ein neuer Hingucker: Ein schwarzer Verkaufsautomat, der von außen genauso mysteriös wirkt, wie sein Inhalt. In diesem sogenannten „Secret-Pack-Automaten“ warten weiße, unbeschriftete Päckchen darauf, von neugierigen Passanten für 12 Euro erstanden zu werden. Der Reiz dabei: niemand weiß, was sich darin verbirgt – bis das Päckchen geöffnet ist.
Dieser geheimnisvolle Trend breitet sich derzeit wie ein Lauffeuer in Deutschland aus. Der erste Automat dieser Art hierzulande hat im Allgäu ganze Kundenscharen angelockt. Mittlerweile steht auch in Schlammersdorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab einer. Nach Weiden hat den Trend Justin Tryscien geholt. Doch die Idee dazu hatte er, wie er erzählt, ganz zufällig.
Der Automat hat seinen Platz in der Frauenrichter Straße, direkt vor der Villa Kunterbunt gefunden. Deren Inhaberin, Carmen Trauner, war sofort mit im Boot. Jetzt sind Justin und Carmen beide Teilinhaber des Automaten. Die Pakete, die den Automaten füllen, stammen alle von Onlinehändlern. Sie wurden entweder von Kunden zurückgeschickt oder konnten nicht zugestellt werden. Adressdaten und sämtliche Infos sind natürlich geschwärzt, sodass der Inhalt ein echtes Rätsel bleibt. Carmen erfährt nur hin und wieder von ihren Kunden, was sie in den Päckchen gefunden haben – und das ist manchmal mehr und manchmal weniger wertvoll.
Zwischen 0 und 950 Euro
„Wir hatten schon wirklich ein teures Parfüm, das kostet 950 Euro“, erzählt Carmen. Bei einem Kaufpreis von 12 Euro war das eine denkbar gute Investition. Aber meist seien einfache Dinge wie Kabel, Armbänder oder sogar Faschingskostüme in den Päckchen. Der Automat funktioniert denkbar einfach: Geld rein, Knopf drücken, Fach auswählen – und schon fällt das Päckchen in die Ausgabeklappe.
Die Kombination aus Hoffnung auf einen wertvollen Fund und dem Spaß an der Überraschung zieht viele Menschen an. Justin und Carmen machen gutes Geschäft mit dem Automaten. Justin berichtet: am Wochenende komme er zweimal am Tag vorbei, um Päckchen nachzufüllen. In Zukunft möchte er also noch mehr Automaten aufstellen, in Amberg und Bayreuth. Aber bis dahin, meint Justin, wird es noch ein bisschen dauern.
(sb)