Do, 24.08.2023 , 14:44 Uhr

Nabburg

Die „Cybercrime“-Spezialisten der Polizei Nabburg

Jahr für Jahr verzeichnet die Bayerische Polizei mehr Internetdelikte. Mit der „Arbeitsgruppe Cybercrime“ macht die Polizeiinspektion Nabburg den Internetganoven deshalb jetzt das Leben schwer.

Ein Onlineshop, der die spannendsten Produkte anbietet – zum unschlagbaren Preis und mit blitzschneller Lieferzeit. Vielleicht zu gut, um wahr zu sein? In der Regel ist es das tatsächlich. Wer von „Fakeshops“ betrogen wird, ist sein Geld los, und bekommt seine Bestellung trotzdem nie.
Jedes Jahr landen mehr solcher Fälle auf den Schreibtischen der Polizeiinspektion Nabburg – zusammen mit unzähligen weiteren Internetdelikten. Deshalb gibt es bei ihr ein in der Oberpfalz einmaliges Projekt: Die Arbeitsgruppe Cybercrime. Sie erlaubt der Nabburger Polizei, mithilfe von fünf Experten das steigende Volumen an internetbasierten Delikten zu bewältigen.

Im Frühjahr 2022 gegründet, gab es für die AG Cybercrime im ersten Jahr gleich über 200 Fälle zu bearbeiten. Dieses Jahr, stand August, sind es schon über 250. Die verlorenen Geldsummen der Geschädigten haben sich seit dem letzten Jahr mehr als verdreifacht. Auch wenn Warenbetrug also einen Großteil der Fälle der AG Cybercrime ausmacht, geht es bei dem Begriff um weitaus mehr. „Phishing“, also der Versuch, durch Täuschung vertrauliche Daten von Opfern zu erlangen, ist eine weitere Beliebte Masche. Und dann sind da natürlich die typischen Hacker.

Selbstschutz ist der beste Schutz

Viel tun für den Geschädigten kann die AG Cybercrime in Nachhinein oft nicht. Verlorene Geldsummen und gestohlene Daten bleiben meist in den Händen des Täters. Auch Prävention ist schwer. Die beste Möglichkeit, die Bevölkerung vor Cybercrime zu schützen, ist allein die Aufklärung. Wer weiß, wie man zum Beispiel einen verdächtigen Verkäufer erkennt, ist den Betrügern aber meist schon einen Schritt voraus.

„Gier frisst Hirn“, scherzt Felix Schlagenhaufer, einer der Mitarbeiter der AG Cybercrime. Aber an dem Satz ist viel dran. Bei unschlagbaren Schnäppchen schaltet man den gesunden Menschenverstand gerne aus, obwohl man genau hier besonders misstrauisch sein sollte. Ein näherer Blick ist immer günstig: Ausländische Bankverbindungen oder ein unvollständiges Impressum sind typische Merkmale für einen Fakeshop.

Oft werden Opfer aber auch direkt angesprochen. Besonders ältere Menschen und solche in emotionalen Ausnahmesituationen werden von Betrügern gerne ausgenutzt. Die AG Cybercrime empfiehlt also vor allem, mit den Großeltern darüber zu sprechen.

Für die jüngeren gilt: Achtsamkeit bei der Passwortwahl. Mit moderner Rechenleistung kann ein Hacker auch kreative Passwörter binnen Millisekunden knacken. Wer sich ein längeres Passwort, vor allem mit Sonderzeichen aussucht, der hat deutlich bessere Chancen, seine Online-Konten zu behalten.

(sb)

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