„Das Dorf bei den Dachshöhlen“ war es mal – das Kirchdorf Taxöldern in der Gemeinde Bodenwöhr. Heute finden sich hier keine Dachshöhlen mehr, aber der Name ist geblieben. Und die Taxölderner sind stolz auf ihre Namensherkunft – Die örtlichen Vereine haben den Dachsen sogar ein Denkmal errichten lassen.
Das erzählt Georg Hoffmann, der Bürgermeister Bodenwöhrs. Ihm ist es wichtig, nicht nur den Hauptort seiner Gemeinde zu beleuchten und bewerben. Die Gemeindeteile haben alle ihre eigenen Geschichten, Traditionen und Sehenswürdigkeiten. Das „Wahrzeichen“ Taxölderns ist zum Beispiel die örtliche Kirche. „St. Johannes der Täufer“ entstand wohl schon im Mittelalter als kleine Kapelle. Ihre heutige Form, mit einer markanten Zwiebelhaube, erhielt sie dann im 18. Jahrhundert. Auch heute finden hier noch regelmäßig Gottesdienste statt – eine Seltenheit in einem kleinen Dorf wie Taxöldern.
Taxöldern nädt zum Wandern ein
Das wahre Spektakel Taxölderns ist die Natur. Rund um das Dorf herum schlängeln sich Wanderwege durch die Wälder und Wiesen. Der Gemeinde ist die örtliche Wanderwelt offensichtlich wichtig. Erst kürzlich hat sie eine neue Schutzhütte im Naturschutzgebiet Hirschberg/Pfahl errichten lassen. Und ganz in der nähe der Hütte wird derzeit der Hirschbergturm neu aufgebaut.
Das Naturschutzgebiet hat einen beeindruckenden Hintergrund. Es ist an der nördlichsten Spitze des sogenannten Pfahls, einer geologischen Anomalie, die sich von Österreich bis in den Landkreis Schwandorf erstreckt. Vor Millionen von Jahren entstand hier ein gewaltiger Riss im Boden, der die darunterliegenden Quarz- und Sandsteinschichten freilegte. Ein Zeichen davon ist ganz in der Nähe Taxölderns in der Taxölderner Schlucht zu finden. Hier hat ein plätschernder Bach über Jahrtausende eine tiefe Furche in den porösen Stein gegraben – einen Mini-Canyon mitten in der Oberpfalz also. Es ist ein Ort, der faszinierende Geologie mit wunderschöner Natur verbindet – perfekt für einen Wandertag im Grünen.
(sb)