Die erste bemannte Mondlandung hat nie stattgefunden. Die offizielle Version der Terroranschläge am 11. September 2001 stimmt nicht. Und die Klimaerwärmung ist nicht vom Menschen gemacht. Es sind drei von vielen sogenannte Verschwörungstheorien. Alle drei vertritt auch Wolfgang Rosner, ein Biobauer aus dem Kreis Tirschenreuth, der für DieBasis für den Landtag kandidiert.
Rein wissenschaftlich ist die Indizienkette erdrückend. Dass Treibhausgase das Klima erwärmen können, ist schon im 19. Jahrhundert entdeckt worden – weil es sich dabei um Basis-Physik handelt. Trotzdem stellt Wolfgang Rosner bei einer Veranstaltung von DieBasis seine Thesen in den Raum.
Dabei kommen viele Parteimitglieder beispielsweise von der ÖDP. Schmerzt diesen bei solchen Aussagen nicht das Herz? Ein bisschen sagt Helmut Schöner, aber gleichzeitig sei DieBasis ja offen für alle Thesen.
Verschwörungstheorien sind nicht neu
Helmut Schöner ist einer von drei Stadträten in Weiden, die in die Partei eingetreten sind – und damit in Weiden für Diskussionen sorgen. Weil sie eigentlich für andere Parteien gewählt worden sind. Und weil DieBasis für Politikwissenschaftler noch schwer zu fassen ist. Sie sei ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, wird behauptet.
Auch wenn Verschwörungstheorien in Zeiten des Internets sehr präsent sind – es gab sie schon immer. Im Mittelalter wurden Juden vorgeworfen, Brunnen vergiftet und so für die Pest ausgelöst zu haben. Mehr als 40.000 Menschen sind in Europa verbrannt oder hingerichtet worden, weil sie vermeintliche Hexen waren.
Dass Verschwörungstheoretiker aktuell wieder Hochkonjunktur haben, verwundert Jan Nowak nicht. Er ist mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und glaubt, dass Verschwörungstheorien gerade in Krisenzeiten vermeintlich einfache Antworten bieten.
Rund 30 Prozent der Menschen seien laut Nowak offen für Verschwörungstheorien. DieBasis will ihnen eine Stimme geben.
DieBasis will diskutieren, auch über umstrittene Thesen. Und sie tut es schon jetzt, mindestens im Stadtrat von Weiden.
(mz)