Im Hessenreuther Wald bei Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth soll bald ein anderer Wind wehen. Die Firma Natural Energy Solution NES plant acht Windkraftanlagen, die ein Viertel des Energiebedarfs des Landkreises Tirschenreuth decken könnten. Im kommenden Jahr soll der Bau genehmigt werden. Aber dann drohen Klagen.
Einer, der den Klageweg nicht ausschließt, ist Johannes Bradtka. Er führt ehrenamtlich einen Naturschutzverband mit 7.000 Mitgliedern – VLAB, Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität. Sitz ist ebenfalls Erbendorf. Rund 30 Klagen gegen Windräder habe sein Verband in den vergangenen fünf Jahren geführt. Aber als Windkraftverhinderer-Verein wie die Süddeutsche Zeitung kürzlich in einem Artikel berichtete, sieht er VLAB nicht. Windkraft ja, aber nicht in Wäldern, sondern da, wo es Sinn mache.
Neue Techniken für besseren Artenschutz
Kein Zweifel: Der Klimawandel schreitet voran, er bedroht tausende von Arten auf der Erde. Auch gegen das Projekt vor seiner Haustüre im Hessenreuther Wald ist Bradtka natürlich. Denn das Gebiet sei besonders artenreich.
Birgit Grünbauer von NES, der Planungsfirma des Windparks im Hessenreuther Wald, kann die Argumente verstehen. Doch diese würden auf alten Wissensstand beruhen. Die Technik hätte sich weiterentwickelt. Die acht Windräder werden laut Grünbauer auch nur zwei der mehr als 6.000 Hektar einnehmen. Doch der VLAB wird die Diskussionen um die Akzeptanz weiter anheizen – in Erbendorf, aber auch darüber hinaus.
(mz)