In der Oberpfalz werden handwerkliche Berufe nicht nur großgeschrieben, sie sind auch viel wert. Allerdings sind Handwerker immer rarer gesät und oftmals müssen Kunden lange auf einen Termin warten. Kein Wunder, dass auch in dieser Region das Hobby-Handwerk blüht und etliche Dinge lieber selbst angefasst werden. Doch welche Arbeiten können Handwerker mit relativ ruhigem Gewissen selbst anfassen – und von welchen Arbeiten sollten auch talentierte Laien lieber die Finger lassen?

Bild: In einer DIY-Werkstatt lassen sich viele Arbeiten selbst durchführen. Doch welche sind das und was ist dabei zu beachten?

Holzarbeiten

Arbeiten mit Holz im näheren und entfernteren Sinn sind durchaus ideal für die Hobbywerkstatt. Viele Bürger haben ohnehin schon Aufbaumöbel zusammengesetzt, auch Kleinigkeiten haben die meisten längst selbst repariert. Es lohnt sich schlichtweg nicht, für eine lockere Schraube im Schrank gleich den Schreiner zu rufen. Dennoch sind nicht alle Holzarbeiten direkt für den Laien oder ambitionierten Hobby-Handwerker geeignet:

Wichtig: Laien dürfen ruhig die Dachbalken ihres Hauses oder Bodensparren anschauen, doch die Reparatur oder der Austausch der Balken gehört rein in Profihände. Die Gefahr, dass etwas schief geht und es zu dauerhaften Schäden kommt, ist zu groß.

Anders verhält es sich mit vielen Arbeiten, die immer wieder auftreten und durchaus selbst gemacht werden können:

• Möbel – Möbelstücke lassen sich in der eigenen Werkstatt recht gut aufpolieren oder reparieren. Gerade Arbeiten, die sich mit dem Abschleifen und Neulackieren befassen, sind auch für echte Laien gut geeignet. Komplizierter wird es, wenn aufwendige Verzierungen nachgearbeitet werden müssen. Nun sind schon filigrane Hobel und entsprechende Werkzeuge samt Fingerfertigkeit notwendig.
• Treppen/Böden/Terrasse – auch hier lassen sich etliche Arbeiten selbst ausführen, sofern die Sicherheit gewährleistet bleibt. Natürlich werden Treppengeländer oder Böden nicht in der Werkstatt abgeschliffen, doch die Werkzeuge hat der ambitionierte Handwerker daheim.

Eine DIY-Werkstatt im eigenen Heim braucht nicht auf die Reparatur bezogen sein, sie darf natürlich auch neue Dinge erschaffen. Etliche Hobbyhandwerker erstellen traumhafte Schwibbögen oder andere Weihnachtsdekorationen in Eigenregie.

Reparaturen an Kleingeräten

Es ist ärgerlich. Das Küchengerät, der Staubsauger oder ein anderes Kleingerät erleidet einen Defekt und es gibt praktisch keinen Mucks mehr von sich. Zum Glück ist es auch heute noch möglich, Kleingeräte teilweise zu reparieren. Inwieweit der Kosten-Nutzen-Aufwand die Reparatur gutheißt, darf hintenangestellt werden. Ein repariertes Gerät ist schließlich nachhaltig – und kostet Geld, wenn es in Eigenregie repariert wurde. Aber was funktioniert?

• Kabel – jeder weiß, dass ein Kabel, dessen Ummantelung gerissen ist, eine Gefahr darstellt, gerade, wenn es zum Bruch kam. Viele wissen aber nicht, dass der Austausch des Kabels relativ leicht möglich ist. Oft werden die neuen Kabel einfach nur in das Gerät geschraubt und an den Anschlüssen gesteckt, andere werden gelötet. Mit ein wenig Übung ist die Reparatur kein Problem. Übrigens: Wechselstromstecker beziehen sich auch auf die Fixierung des Kabels im Inneren des Geräts. Es ist egal, wie rum das Kabel angebracht wird.
• Reinigung – viele Geräte funktionieren einfach nicht mehr, weil sie verschmutzt sind. Die ordentliche Reinigung von Kleingeräten lässt sich gut in der eigenen Werkstatt durchführen. Als praktisch erweisen sich nun Druckluftbläser, die feine Staubkörner auch aus unzugänglichen Ecken pusten.

Sollte jeder Kleingeräte einfach so reparieren? Nein, zumindest nicht, sobald die Reparatur mehr als äußere Bestandteile beinhaltet. Zum Glück gibt es auch in der Oberpfalz Reparaturwerkstätten, die das DIY hervorheben und den Teilnehmern und Besuchern der Werkstätten kompetente Hilfe zur Seite stellen. Trotzdem gilt:

• Garantiezeit – während der Garantiezeit eines Geräts sollte es höchstens von außen gereinigt werden (sofern der Hersteller nicht auf tiefere Reinigungen hinweist). Durch das Aufschrauben und eigenständige Reparieren kann im Ernstfall die Haftung des Herstellers verloren gehen.
• Löten – das Löten von kleinen Anschlüssen und Geräteteilen ist nicht schwer. Allerdings müssen Hobbyhandwerker die Sicherheitsmerkmale beachten. Die Lötpasten sind schädlich, weshalb sie nie mit den Schleimhäuten oder der Haut in Kontakt kommen sollten. Zugleich ist auf eine sehr gute Belüftung des Raumes zu achten. Wer noch nie zuvor gelötet hat, sollte sich lieber erst an Probestücken versuchen. Feine Drähte zu einem Gitter zusammenzulöten, ist für den Anfang sehr gut. Wer sich näher damit beschäftigt, wird irgendwann sicherlich auch noch umfangreichere Lötarbeiten vornehmen.
• Test – selbst die beste Eigenreparatur kann fehlerhaft sein. Erfahrene Handwerker empfehlen daher, das reparierte Gerät zuerst an eine für sich geschützte Stromquelle anzuschließen. Ist das Kabel doch nicht korrekt befestigt oder schleicht sich ein Fehler ein, springen nicht alle Sicherungen, sondern nur die der geschützten Stromquelle raus.

Reicht das Löten nicht aus, sondern sind Schweißnähte notwendig, gelten natürlich ähnliche Sicherheitsvorkehrungen, die allerdings noch erweitert werden müssen.

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Wasserleitungen

Ein Großteil der kurzfristig benötigten Handwerker hängt mit Wasser- und Abwasserleitungen zusammen. Fließt kein Wasser – oder fließt Wasser schlichtweg an der falschen Stelle – so ist Eile geboten. Aber kann ein ambitionierter Hobbyhandwerker nun nicht selbst tätig werden? Ja, eventuell.

Arbeiten, die relativ unproblematisch sind:

• Siphons – viele Verstopfungen sind schlichtweg auf den Siphon zurückzuführen, welches sich mit der Zeit zugesetzt hat. Diese Arbeit kann jeder Hobbyhandwerker recht gut alleine durchführen. Wichtig ist, vor dem Lösen der Dichtungsringe einen Eimer oder eine Wanne unterzustellen. Sinnvoll ist zugleich, das Fenster weit offen zu haben. Ob der Siphon nur gereinigt oder auch getauscht werden muss, hängt mit von den Dichtungen ab. Doch selbst der Austausch ist spielend einfach, zumal es Sets gibt, die auf nahezu jeden Anschluss abgestimmt werden können.
• Dichtungen – einfache Dichtungen im direkt erreichbaren Bereich lassen sich gut eigenständig erneuern und somit reparieren.

Problematisch wird es in allen Bereichen, die sich hinter Wänden und in den Böden befinden. An diese Arbeiten sollten Laien schon schlicht aus versicherungstechnischen Gründen nicht herangehen. Einmal würde die eigene Versicherung kaum zahlen, wenn kein Handwerker mit im Boot ist, zudem bleiben Hobbyhandwerker auf eventuellen Folgekosten sitzen, wenn sie doch einen Schaden übersehen haben oder Folgeschäden verursachen.

Was ist wichtig in der Hobbywerkstatt?

DIY ist ein weit gefächertes Feld. Die meisten Hobbyhandwerker finden ihr Metier und professionalisieren sich auf diesem Gebiet für den Hausgebrauch. Kluge Handwerker wissen, dass es dumm ist, nicht nach erfahrener Hilfe zu fragen, wenn diese angebracht wäre. In der DIY-Werkstatt gilt generell:

• Werkzeuge – sie sollten gut gepflegt und hochwertig sein. Sicherlich lassen sich bloße Hammer für unter fünf Euro erwerben: Fällt der Hammerkopf aber während des Hämmerns ab, ist die Verletzungsgefahr garantiert. Da gutes Werkzeug, gerade aber Werkbänke und größere Gerätschaften teuer sind, hilft es gerade anfangs, sich auf sein Vorzugsmetier zu konzentrieren: Welche Werkzeuge brauche ich unbedingt für Holzarbeiten? Welche für Elektrik? Es ist einfacher, sich erst einmal hochwertig auf einem Gebiet auszustatten, als querbeet Werkzeuge anzuschaffen.
• Sicherheit – ein professioneller Handwerker ist bei Unfällen über den Beruf versichert. Ein Hobbyhandwerker nicht. Die eigene Sicherheit muss somit immer im Vordergrund stehen. Auch für Privatleute ist die entsprechende Sicherheitsausrüstung relativ problemlos erhältlich.
• Unterstützung – ob aus der Region oder aus dem Internet: Es gibt heute so viele wunderbare Lernmöglichkeiten für Hobbyhandwerker, dass jeder lernen oder sich Unterstützung holen kann. Übrigens bieten selbst Baumärkte immer häufiger DIY-Workshops zu den unterschiedlichsten Themen an.

»Schuster, bleib bei deinen Leisten.« Dies mag ein altes Sprichwort sein, doch rund um die DIY-Werkstatt trifft sie mitten ins Schwarze.

Bild: Mit der richtigen Ausstattung sind viele Handwerksarbeiten durchaus selbst durchführbar. Bildquelle: @ mavoimages – 319198350 / Adobe Stock

Fazit – wenn reparieren, dann mit Plan

Die eigene DIY-Werkstatt ist ein Traum vieler. Leider versuchen viele Hobbyhandwerker, so viele Felder abzudecken, dass sie sich verausgaben. Während Holzarbeiten an Möbeln im ärgsten Fall dazu führen, dass das Möbelstück nicht mehr steht, können fehlerhafte Schweißarbeiten an Leitungen oder Lötarbeiten an elektrischen Leitungen zu ernsthaften Schäden und gar zum Hausbrand führen. Dennoch können auch komplizierter Arbeiten gelernt werden. Auch in der Oberpfalz gibt es Reparaturwerkstätten, in denen Laien lernen können. Workshops, teils von Handwerksbetrieben, zeigen, wie beispielsweise die Leitungen von Fußbodenheizungen korrekt gelegt werden. Wer im Hinterkopf behält, dass DIY das Lernen ständig beinhaltet, wird im Privaten viel eigenständig reparieren können.

(Bildquelle: @ Okea – 89517109 / Adobe Stock)

(exb)