Dass man den zweiten Bürgermeister von Waldthurn, Roman Bauer, und Königin Kleopatra nie gleichzeitig sah, war etwas verdächtig. Aber was machte Kleopatra überhaupt in Waldthurn? Natürlich konnte sie die Dorfheldentour nicht verpassen. Denn die hat vom Markt gefordert, sich kurzerhand in die Heimat der Königin zu verwandeln – genauso wie der Bürgermeister sich in Kleopatra verwandeln musste.
Riesige Pyramiden, eine arabische Sandwüste, 500 als Mumien verkleidete Besucher und vieles mehr musste her. Deshalb ging es erstmal mit reichlich Chaos los, als Pläne ausgeheckt wurden und jeder überlegt hat, wie er etwas beitragen kann. Improvisationskunst war hier am meisten gefordert.
So groß die Herausforderung auch schien – der 2. Bürgermeister hatte natürlich den Durchblick, und vor allem die nötige Zuversicht. Daran, dass seine Waldthurner die Wette gewinnen würden, hatte er nie Zweifel.
Fleißiger hätten die Waldthurner auch nicht sein können. Erst tauchte eine Palme auf, dann das Gerüst für die Pyramiden. Schließlich wurde sogar ein echter Sarg von einem Bestattungsunternehmen im benachbarten Vohenstrauß besorgt. Besonders die kleinsten Waldthurner haben aber am härtesten geackert. Kindergarten und Grundschule kümmerten sich nämlich um die Katzenarmee.
Als das Zeitlimit näher rückte, nahm das Waldthurner Ägypten dann langsam Form an. Die Wüste wurde per Anhänger angeliefert, eine lebensechte Sphinx nahm ihren Platz ein, und sogar ein Kamel wurde eingeladen. Zu guter Letzt ließ sich zwischen der Horde aus Mumien dann der Star der Show blicken – Königin Kleopatra.
Und nach all der harten Arbeit konnte das Urteil nur eines sein: Die Waldthurner haben alle Aufgaben mit Bravur erledigt und die Wette der Dorfheldentour gewonnen.
Denn aus dem Waldthurner Hostauplatz wurde eine ägyptische Wüste mit Verwechslungsgefahr. Nur das Wetter war zeitweise nicht ganz so ägyptisch. Die gute Laune konnte das aber natürlich nicht verderben.
Dank den fast 700 Teilnehmern war auch bei den Veranstaltern vom Bayernwerk die Begeisterung groß. Die belohnen den Aufwand übrigens mit 3.000 Euro, die an die Schule und den Kindergarten gehen werden.
Am 8. Juli wird die Waldthurner Station der Dorfheldentour bei OTV im 30-minütigen Film zu sehen sein. Und die Waldthurner sind sich einig: Die man auf keinen Fall verpassen.
(sb)