Jeder siebte Arbeitsplatz in Bayern liegt in der Landwirtschaft. Damit ist sie der drittgrößte Wirtschaftsbereich im Freistaat. Die enorme Bedeutung der Landwirtschaft für Bayern, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, liegt also auf der Hand. Dennoch ist die Stimmung unter den Landwirten angespannt. Sie fühlen sich langsam, aber sicher abgehängt. Vor diesem Hintergrund besuchte heute Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger die Oberpfalz.
Auf dem Hof von Georg Straller in Ipflheim bei Ebermannsdorf tauschte sich Aiwanger mit Landwirten, Landwirtschaftsvertretern und anderen Mittelständlern über deren Sorgen und Nöte aus. Und davon scheint es reichlich zu geben. Relativ schnell entstand eine lebhafte Diskussion um Billigimporte, Dumpingpreise und den Faktor Regionalität. Der Tenor: So wie jetzt, kann es einfach nicht weiter gehen. Es fehle schlicht und ergreifend die langfristige Perspektive.
Aiwanger sah das ähnlich, die Botschaft, sagte er, sei angekommen. „Die Landwirtschaft wird immer mehr von den internationalen Weltmärkten beeinflusst, indem billige Lebensmittel nach Europa exportiert werden sollen. Was dazu führt, dass die heimischen Produzenten immer mehr unter Druck kommen.“ Aiwanger weiter: „Wir brauchen einfach Systeme, in denen die heimische Landwirtschaft Perspektiven hat, damit wir die Ernährungsversorgung unserer Bevölkerung sicherstellen.“ Außerdem betonte er die Zusatznutzen der Landwirtschaft als zum Beispiel Arbeitgeber für Handwerker vor Ort oder als Energieerzeuger vor Ort. „All diese Dinge müssen wir erhalten und dürfen sie nicht den Bach runter gehen lassen.“
Die angesprochene Perspektive sahen viele der heute Anwesenden nicht. Sie forderten ganz klar eine deutliche Reaktion aus der Politik. Und zwar sofort. Die Hoffnungen ruhen dabei auf Hubert Aiwanger, von dem sie sich erhoffen, dass er ihr Anliegen als Sprachrohr jetzt nach München trägt.
(ac)