Bundesweit einmalig ist die Ehrenurkunde, die die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Weiden an Fred Lehner überreicht hat. Der 90-Jährige war 30 Jahre lang Bürgermeister in Floß und hat viel für den Erhalt der jüdischen Geschichte des Ortes geleistet. Zudem war er Mitbegründer der Weidener Gesellschaft und ist seit 34 Jahren Mitglied.
Alfons Forster, Vorsitzender der Weidener Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, war es wichtig, die Arbeit Lehners nicht nur regional, sondern bundesweit zu würdigen. Er war durch seine Beziehungen ausschlaggebend dafür, dass Fred Lehner diese Ehrung vom deutschen Koordinierungsrat, dem Dachverband aller Gesellschaften in Deutschland, erhält.
1938 zur Reichspogromnacht wurde die Synagoge in Floß von den Nazis zerstört. Während Lehners Bürgermeisterzeit hat man sie dann renoviert und 1980 wieder eingeweiht. Da seit 1942 keine Menschen jüdischen Glaubens mehr in Floß leben, wird die Synagoge als Museum und für Konzerte genutzt. Um die jüdische Ortsgeschichte weiter am Leben zu erhalten, gibt Fred Lehner Führungen und hat schon rund 4.000 Mal Interessierten die Synagoge, den Judenberg und den jüdischen Friedhof gezeigt. Da Lehner direkt gegenüber der Synagoge geboren wurde, hat er seit jeher eine besondere Beziehung zum jüdischen Leben in Floß. Er wünscht sich, dass auch die nächsten Generationen über die Bedeutung des jüdischen Lebens in Floß Bescheid wissen und die Geschichte weiter erhalten bleibt.
(pg)