Mit dem „Brandner Kaspar“ beginnt das Landestheater Oberpfalz (LTO) die neue Saison und bringt damit eine Geschichte auf die Bühne, die seit 150 Jahren zur bayerischen Kultur gehört. Franz von Kobells Erzählung aus dem Jahr 1871 über den schlitzohrigen Brandner, der den Tod – den Boandlkramer – mit Kirschgeist und Karten überlistet, ist bis heute fester Bestandteil der Volkskultur. Nun hat der künstlerische Leiter des LTO, Christian Alexander Schnell, dem Klassiker eine neue Fassung verpasst – mit einer speziellen Oberpfälzer Note.
Schnell erklärt, dass die Inszenierung trotz der Veränderungen nah am Original bleibe. Die Zuschauer dürfen sich auf alle klassischen Szenen freuen, von der Begegnung zwischen Brandner und Boandlkramer bis zu den humorvollen, aber tiefgründigen Momenten über Leben und Tod. Gespielt wird auf der Bühne der Stadtbühne Vohenstrauß von einem mehr als erfahrenen Laienensemble. So schlüpft Stefan Puhane in die Rolle des Brandner Kaspar, während der Boandlkramer von Linde Hammer und Georg Dippold abwechselnd verkörpert wird.
Der „Brandner Kaspar“ hat im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Fassungen und Adaptionen erlebt, sei es auf der Theaterbühne oder im Kino. Die berühmteste Inszenierung stammt von Kurt Wilhelm, dessen Theaterstück „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ 1975 im Residenztheater München uraufgeführt wurde und Kultstatus erlangte. Auch die jüngeren Generationen kennen das Stück durch die erfolgreiche Filmadaption von 2008 mit Michael Bully Herbig als Boandlkramer.
In der Oberpfälzer Inszenierung geht es jedoch nicht nur um die klassische Geschichte, sondern auch um die regionale Verankerung. Schnell betont, dass die „Oberpfälzer Fassung“ dem Publikum eine besondere Nähe vermitteln soll. Die Vorstellungen des LTO laufen bis Juli 2024 an verschiedenen Orten, darunter in Leuchtenberg und Waldeck.
(pg)