Ausflüge sind schon länger passé, genauso wie Faschings- oder Weihnachtsfeiern im Seniorenkreis – überhaupt ist der Veranstaltungskalender für ältere Bürger in diesem Jahr wegen Corona erheblich geschrumpft. Auch Freunde treffen ist nicht mehr so leicht möglich. Damit fallen oft wesentliche Bausteine der Lebensqualität von Senioren weg – das merkt auch Barbara Hernes.
Barbara Hernes ist die Leiterin des Seniorenmosaikes des Naturpark Hirschwaldes. Sie koordiniert die Seniorenarbeit in den Gemeinden und berät zu Unterstützungsleistungen. Ihr Weg heute führte sie in den Pfarrsaal im Kloster Ensdorf. Seniorennachmittage, Vorträge und Ähnliches – das wird hier normalerweise für Senioren angeboten. Doch seit Corona fällt alles nahezu vollständig flach. Normalerweise sind die Angebote in den Gemeinden für Senioren sehr vielfältig. Hernes erzählt von Festen, Informationsveranstaltungen und Seniorennachmittagen. Doch vieles davon war in diesem Corona-Jahr nicht drinnen.
So war es auch in Schmidmühlen: Hier habe es lediglich die Veranstaltung im Januar gegeben, bedauert Christine Werner, die Seniorenbeauftragte der Gemeinde. Weitere zu organisieren ging nicht – die Herausforderungen waren zu groß. So seien beispielsweise die Räumlichkeiten zu klein gewesen und es wären auch die Senioren wohl gar nicht erst zu den Veranstaltungen gekommen. Denn die Senioren hätten einfach sehr viel Angst gehabt, zu erkranken oder seien von der Familie angehalten worden, möglichst nirgendwo hinzugehen.
Damit brachen natürlich auch soziale Kontakte weg. Die Einsamkeit sei somit für viele Senioren die größte Herausforderung, findet Christine Werner. Den Senioren das Gefühl zu geben, dass sie nicht vergessen werden, das sei daher sehr wichtig. Sie erinnert sich an kleine Gesten, wie Masken, die der Bürgermeister an alle Senioren versandte. Christine Werner hofft, dass im neuen Jahr wieder mehr Veranstaltungen möglich sind.
Diese Hoffnungen hat auch Barbara Hernes. So sind zum Beispiel im Rahmen des Seniorenmosaiks spezielle Angebote für Menschen mit Demezerkrankung angedacht. Und auch ansonsten bleibt sie nicht untätig: Sie berät weiter, hat schon Pläne für das neue Jahr und bittet auch darum, dass Senioren, wenn sie sie benötigen, sich auch Hilfe holen. Es gebe viele Organisationen, die Unterstützung anbieten würden. Sie rät den Senioren eines: Den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren.
(nh)