Mittagessen. Auf den Tisch kommen heute rote, gelbe und grüne Papierknäuel. Es ist auch gut so, dass es kein echtes Essen ist. Denn ich muss mir die Zutaten selbst auf einen Tisch legen – mit eingeschränkter und spiegelverkehrten Sicht. Das soll den Verlust der motorischen Fähigkeiten simulieren, der mit einer Demenzerkrankung verbunden ist.
Das Erlebnishaus der Demenz in Sulzbach-Rosenberg soll Angehörigen zeigen, wie es ist, an Demenz zu erkranken – um Verständnis zu wecken. 22.000 Menschen in der Oberpfalz sind demenzerkrankt – Tendenz: steigend. Unter anderem, weil wir immer älter werden.
Bei Demenzerkrankten verblassen nicht nur Erinnerungen. Werden vertraute Menschen plötzlich zu Fremden. Auch viele Fähigkeiten gehen verloren. Beispiel: sich anziehen. Handschuhe beim Anziehen sollen die eingeschränkten motorischen Fähigkeiten simulieren.
13 Stationen – und vieles mehr
Es ist bei Angehörigen von an Demenz leidenden Menschen also viel Geduld gefragt. Auch für sie ist die Erkrankung oft nicht einfach.
Insgesamt 13 Stationen erwartet die Besucher des Erlebnishauses der Demenz. Eingerichtet worden ist es von SEGA, einem Verein zur Förderung der Seelischen Gesundheit im Alltag. Nicht nur der Erlebnispfad ist hier geboten.
Die offizielle Eröffnung des Hauses ist für den 20. September geplant. Dann wird der Demenz deutschlandweit eine Themenwoche gewidmet.
(mz)