In diesem Jahr werden in Deutschland auch die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet. Geht es nach der neuen Ampel-Regierung soll in den kommenden acht Jahren zudem der Ausstieg aus der Kohlekraft erfolgen. Das heißt auch: Die erneuerbaren Energien müssen ausgebaut werden. Und: Stromtrassen sind für die Netzsicherheit notwendig. Eine umstrittene Trasse soll längs durch die Oberpfalz führen. Netzbetreiber TenneT treibt die Pläne des SuedostLinks weiter voran. Obwohl das Projekt umstritten ist, treffen bereits die Kabeltrommeln im bayernhafen Regensburg ein.
Hier wird ein riesiges Projekt aus der Taufe gehoben: Die 80 Tonnen schwere Kabeltrommel ist eine von rund 300 Kabeltrommeln für den SuedOstLink – der Hochspannungs-Gleichstrom-Trasse, die Strom von Sachsen-Anhalt nach Bayern bringen soll. Das Planfeststellungsverfahren ist noch gar nicht abgeschlossen, das Projekt daher noch nicht final abgesegnet. Weil die Trasse aber schon 2027 in Betrieb gehen soll, legt TenneT bereits jetzt los.
Das Projekt ist höchst umstritten. Für die Installierung der Stromtrasse muss ein 40 bis 45 Meter breiter Arbeitsstreifen freigelegt werden. Trotzdem ist laut TenneT eine Stromtrasse für die Energiewende notwendig, um die Netzsicherheit herzustellen. Das spare auch Kosten.
Dass es für die Energiewende eine Stromtrasse braucht, davon ist auch Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier überzeugt. Doch er hofft, dass die bisher geplante Trassenführung noch einmal überdacht wird.
Sein Landrats-Kollege aus Neustadt an der Waldnaab, Andreas Meier, hat zu Beginn des Jahres sogar einen Brief an den neuen Klimaminister Robert Habeck geschrieben, in dem er unter anderem die erneute Prüfung der Autobahnroute fordert.
Heute sind nach 17-tägiger Reise von Gron nahe Paris zehn Kabeltrommeln auf dem Frachtschiff Rolf-Moni in Regensburg angekommen. Zehn Milliarden Euro soll das Projekt SuedOstLink gemäß TenneT insgesamt kosten. Der Baubeginn ist 2024 vorgesehen.
(mz)