Beide Kandidaten hatten nicht mit diesem Ausgang gerechnet – und ihre Parteien auch nicht. In Sulzbach-Rosenberg hat sich gestern Abend überraschend der CSU Herausforderer Stefan Frank gegen den langjährigen SPD-Bürgermeister Michael Göth durchgesetzt. 60 Jahre sozialdemokratische Vorherrschaft in der einstigen Bergbauerstadt und Industriestadt sind damit zu Ende gegangen. Und auch Michael Göth ist tief gestürzt. Vor sechs Jahren standen noch mehr als 62 Prozent der Wähler fest hinter ihm – nun ist er mit 48,8 Prozent abgewählt. „Ich habe keinen Plan B“, zeigte sich Michael Göth unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses ratlos. Er wisse nicht, wie es nun mit ihm weitergehe.
Und auch der mit 51,2 Prozent knapp aber eindeutig gewählte neue Erste Bürgermeister zeigte sich am Wahlabend relativ orientierungslos. Seine ersten Pläne? „Sich erst mal zurechtfinden“.
Bislang arbeitet Frank in leitender Funktion als Programmierer bei einer Sulzbach-Rosenberger Firma – künftig wird er die Stadtverwaltung leiten – und die Geschicke der Stadt lenken. Eines seiner Vorhaben: die Wahlen von Stadtrat und Bürgermeister wieder synchronisieren und den außerordentlichen Turnus beenden. Dazu strebt er in zwei Jahren vorgezogene Neuwahlen an.
(gb)