Dieses Thema bewegt die Gemeinde Plößberg. Beinahe 60 Prozent der 2.627 stimmberechtigten Bürger haben daher beim Bürgerentscheid am Wochenende ihre Stimme abgegeben. Es geht darum, ob das Gewerbegebiet Betzenmühle und damit die Ziegler Group um mehr als 20 Hektar erweitert oder der Wald erhalten werden soll. Also de facto darum, ob Plößberg auf wirtschaftlichen Aufschwung oder auf natürliche Idylle setzen soll.
Das Votum der Bürger: 67,3 Prozent der gültigen Stimmen waren für die Erweiterung des Gewerbegebiets. Für Bürgermeister Lothar Müller bedeutet das auch keineswegs das Verlorengehen der Idylle.
Der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde Plößberg hinterlässt schon jetzt seine Spuren. Vor allem in der Bilanz.
Umweltbewusstsein wächst
Es ist Geld, das auch den Bürgern zugute kommen soll – etwa wenn es um die Kinderbetreuung geht. Daher stimmten auch 1.013 Menschen für die Erweiterung des Gewerbegebiets. Aber auch 493 oder umgerechnet 32,7 Prozent dagegen.
Und das stimmt auch die Bürgerinitiative zum Schutz von Menschen und Natur – also den Initiatoren des Bürgerentscheids – positiv. Auch sie sehen sich als Gewinner, weil es ihnen nicht nur konkret um diese 20 Hektar ging.
Markus Remold von der BI fordert einen neuen wirtschaftlichen Ansatz – auch um die Betriebe in Plößberg zu schützen.
Bürgermeister gegen Bürgerentscheid
Die hohe Wahlbeteiligung von 58,8 Prozent bestätigt das Interesse der Plößberger an dem Thema. Es war der erste Bürgerentscheid in der Geschichte der Gemeinde.
Bürgermeister Lothar Müller hätte auf den Bürgerentscheid verzichten können, sagt er zu OTV. Er setze auf die Kompetenz des Marktrats. Mit dem Ergebnis ist er aber zufrieden. Mit der Wirtschaft Plößbergs wird es nun weiter aufwärts gehen.
(mz)