Alte Postkarten aus der Oberpfalz bei Postkartensammler Norbert Haidl. Seine Sammelstücke zeigen die Oberpfälzer Vergangenheit.
Norbert Haidl aus Eslarn ist ein Philokartist - ein Postkartensammler. Bereits 1979 eröffnete er das erste bayerische Fachgeschäft für historische Ansichtskarten und Postkarten in München. Seinen vorherigen Beruf als Angestellter im Öffentlichen Dienst, gab er damals auf, um sich gänzlich seiner Leidenschaft zu widmen.
„Sie können mit Postkarten etwas sagen. Jeder Mensch hat eine Heimat und Sie haben ganz andere Möglichkeiten mit der Postkarte etwas zu sagen und das Sammelgebiet ist ein ehrliches Sammelbild, frei von Spekulation“, erklärt Norbert Haidl aus Eslarn.
Rund 100.000 Postkarten und Ansichtskarten gehören zu seiner Sammlung. Darunter auch einige Exemplare mit Ansichten aus der Oberpfalz. Die älteste heimische Ansichtskarte, die er besitzt, ist „ein Gruß aus Sulzbach Rosenberg“ aus dem Jahr 1906. Aber auch Exemplare von der heimischen Amberger Stadtbrille, dem Monte Kaolino aus dem Jahr 1972, oder die wohl wertvollste Ansichtskarte: Ein schwarz-weißes Abbild mehrerer Männer in einer Reihe stehend – die Feldpost aus Amberg um 1933.
Der Wert und der Preis einer Postkarte bestimme sich aus dem Alter, dem Erhalt und der Abbildung, erklärt Norbert Haidl. Er besucht seit über 30 Jahren als Stammaussteller auch viele wichtige Sammlertreffen in Deutschland und stellt fest, „dass die Zeiten schneller geworden sind. Die Menschen kurzlebiger und nicht mehr beständig an Dingen interessiert sind, das geht also bei allen Sammelgebieten runter: Weniger Briefmarken-, weniger Münzsammler und viel weniger Postkartensammler. Es stirbt einfach aus.“
Für Norbert Haidl hat das Sammeln noch lange kein Ende. Sobald er genügend Postkarten gefunden habe, plane er eine Postkartenausstellung mit alten Objekten aus der Heimat, verkündet er.
(mak)