Wer sich heute selbstständig macht, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen und etwaige Hürden überwinden. Eine Existenzgründung in der Oberpfalz kann – unabhängig von der Branche – nur dann funktionieren, wenn der Existenzgründer die Vor- und Nachteile einer Selbstständigkeit gegeneinander abgewogen hat.
Ist die Oberpfalz ein guter Wirtschaftsstandort?
Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt kann der Wirtschaftsstandort Oberpfalz auch derzeit noch gute Zahlen melden. Die hier ansässigen Betriebe haben ein Bruttoinlandsprodukt von rund 43.000 Euro erwirtschaftet. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 %. Zudem haben sich in Regensburg und an anderen Standorten auch die Unternehmen angesiedelt, die in Bayern zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Betrieben gehören. Sie sind im Planungsbereich und in der Holzindustrie tätig. Andere unterstützen mit ihren Produkten zum Beispiel die Automobilindustrie. Darüber hinaus haben hier aber andere Branchen Fuß gefasst.
Wer sich mit seiner Existenzgründung zum Beispiel auf den Anlagenbau oder den Bereich der Elektrotechnik konzentriert, kann ein erfolgreiches Business aufbauen. Doch bei aller Euphorie darf auch nicht der Blick auf die Konkurrenz und die allgemeine wirtschaftliche Lage nicht vergessen werden.
Ausblick: Wie könnte sich der Wirtschaftsstandort Oberpfalz in der Zukunft entwickeln?
Obwohl sich in der Oberpfalz viele gute Betriebe des Mittelstands angesiedelt haben, beschäftigen sich die Unternehmer mit der Frage, ob sich die Region auch in Zukunft als optimaler Wirtschaftsstandort erweisen wird.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage führt dazu, dass Unternehmen ihre Produktion an Standorten ins Ausland verlagern. Dies liegt zum Teil daran, dass es in der Oberpfalz – wie in anderen Regionen Deutschlands auch – an Fachkräften mangelt. So machen zum Beispiel viele Gastronomiebetriebe früher als noch vor einigen Jahren Feierabend, weil sie das geeignete Personal – den Koch oder eine Bedienung – nicht finden. Hohe Energiepreise und andere Belastungsfaktoren zwingen die Betreiber von mittelständischen Unternehmen überdies dazu, ihre Tätigkeit aufzugeben und das Ladenlokal oder die Wirtsstube für immer zu schließen.
Eine Prognose der „Vereinigung Bayerische Wirtschaft – kurz VWB“ offenbart, dass im Jahr 2035 61.000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden können. Nach der Studie ist der Landkreis Neustadt an der Waldnaab am schwersten von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Hier werde die Nachfrage nach Arbeitskräften um mehr als 17 % steigen. In den anderen ländlichen Regionen der Oberpfalz sieht es auch nicht besser aus. Wer sich als Wirtschaftsstandort für eine größere Stadt entscheidet, kann das Problem etwas lockerer angehen. In Regensburg steigt der Studie zufolge die Nachfrage nach Arbeitskräften bis zum Jahr 2035 nur um 3 % an. Eine Lösung scheint darin zu liegen, dass Fachkräfte aus dem Ausland auf dem inländischen Arbeitsmarkt integriert werden. Wie sich dies in Zukunft entwickelt, ist aber derzeit noch offen.
Selbstständig in der Oberpfalz: Worauf sollte man achten?
Eine Selbstständigkeit ist kein Selbstläufer. Es gibt viele wichtige Dinge, die ein Existenzgründer bedenken sollte, bevor er die ersten unternehmerischen Schritte unternimmt. Um ein wirtschaftlich erfolgreiches Business in der Oberpfalz aufzubauen, sollten insbesondere die folgenden Punkte bedacht werden:
Gute Vorbereitung
Zu einer guten Vorbereitung gehört neben der Entwicklung einer Geschäftsidee auch ein Businessplan und ein innovatives Marketingkonzept, das zum Beispiel von einer Content-Marketing-Agentur unterstützt wird.
Fokussierung auf den Kundennutzen
Bei der Entwicklung der Geschäftsidee kommt es auch darauf an, dass der Gründer des Unternehmens sich Gedanken über den Kundennutzen macht. Dies ist notwendig, um über den Absatz der Produkte eine eigene Zielgruppe zu finden. Deshalb ist es wichtig, aus den Konsumenten eine Zielgruppe zu definieren, die sich für die Geschäftsidee interessieren. Im Idealfall profitiert man davon, dass die Geschäftsidee durch Mund-zu-Mund-Propaganda weitergetragen wird.
Realistische Einschätzung der Existenzgründung
Die Führung eines Unternehmens ist mit vielen Aufgaben verbunden. Man trägt das Unternehmensrisiko allein und muss sich auch um Bereiche kümmern, die mit der Geschäftsidee nicht direkt etwas zu tun haben. Diese beziehen sich auf das Marketing, den Vertrieb, die Buchhaltung und die Abgabe der Steuererklärung.
Kaufmännische Kenntnisse
Wer sich als Unternehmer selbstständig macht, muss über bestimmte betriebswirtschaftliche Zusammenhänge Bescheid wissen. Verfügt der zukünftige Unternehmer nicht selbst über das betriebswirtschaftliche Knowhow, muss er sich nach einer geeigneten Unterstützung umsehen. Diese leistet zum Beispiel ein Steuerberater.
Solide Finanzierung
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Finanzierung der eigenen Selbstständigkeit. Je nachdem, welche Investitionen vor und während der Unternehmenstätigkeit vorgenommen werden müssen, fällt der Kapitalbedarf unterschiedlich hoch oder niedrig aus. Gerade in der Anfangsphase des Unternehmens kann es zu Liquiditätslücken kommen. Hierfür gilt es, schon im Vorfeld eine ausreichende finanzielle Absicherung auf die Beine zu stellen.
Mit welchen Vor- und Nachteilen ist eine Existenzgründung verbunden?
Ergänzend zu den Punkten, die bei Selbstständigkeit bedacht werden müssen, gilt es für den zukünftigen Unternehmer, die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit gegeneinander abzuwägen.
In den folgenden Vorteilen kann ein Existenzgründer seine Chancen sehen:
Im Blick einer Existenzgründung stehen insbesondere diese Risiken: