Die Archäologie-Studenten der Universität Regensburg haben zusammen mit Mitgliedern des Köhlervereins Ebermannsdorf und Dr. Martin Schreiner, dem Leiter des Bergbau-und Industriemuseums Ostbayern, einen Grubenmeiler am Köhlerplatz in Ebermannsdorf gebaut. Grubenmeiler sind die älteste Form um Holzkohle herzustellen. Die Art der Verkohlung in Gruben sei vermehrt in der Eisenzeit archälogisch fassbar, so Josef Gilch, Vizepräsident des Europäischen Köhlerverbandes.
Da Grubenmeiler sehr viel Holz verbrauchten und aus ihnen zugleich oft verhältnismäßig wenig Holzkohle gewonnen werden konnte, sind sie ab dem 16. Jahrhundert von Köhlern nicht mehr gebaut worden und nach und nach verschwunden. Auch wie derartige Grubenmeiler im Inneren ausgesehen hätten, sei bisher noch unbekannt.
Derzeit gäbe es keinen Köhler in Deutschland, der Erfahrungen mit dem Bau und Betrieb eines Grubenmeilers hätte, so Gilch. Ziel des Projektes war es, den Bau eines Grubenmeilers zu rekonstruieren.
Insgesamt vier Tage hat das Projekt gedauert. Der Ertrag des Grubenmeiler-Projekts: 150 Kilogramm Holzkohle. Dr. Martin Schreiner freut sich über das Ergebnis und zieht sein Resümee:
Ich bin wirklich überrascht von dem Ergebnis, dass auch so viel Kohle rausgekommen ist und dass auch der Pyrolyse-Prozess, also diese Verkohlung, auch so effizient und effektiv abgelaufen ist. Also von unserer Seite auf jedenfall ein positives Ergebnis und für unsere Forschungen auf jeden Fall auch eine sehr wertvolle Erkenntnis: Dass der Grubenmeiler mit relativ hochwertigem Ausgangsmaterial gute Kohle liefern kann.
(mak)