Ein Fischsterben im Schwandorfer Bibersee. Keine Bilder, mit denen ein Teichwirt in seinem eigenen Gewässer konfrontiert werden möchte. Ein Angler informierte Andreas Simon, den Besitzer des Bibersees, als sich am vergangenen Dienstag die ersten Anzeichen zeigten.
Der reagierte sofort. Mit Hilfe des THW und befreundeter Teich- und Landwirte wurde schweres Gerät organisiert, um provisorisch den Sauerstoffgehalt im See zu erhöhen. Sogar Güllemixer kamen zum Einsatz.
Ein Großteil des Schadens war da aber schon längst angerichtet. Im Laufe der vergangenen Woche musste der Besitzer zusammen mit Helfern etwa eineinhalb Tonnen tote Fische aus dem See bergen. Währenddessen suchten Behörden nach der Ursache.
Fremdverschulden oder eine Fischkrankheit konnten schnell ausgeschlossen werden. Stattdessen war es ein Sauerstoffmangel, der den Fischen zugesetzt hat. Wie es genau dazu gekommen ist, bereitet Dr. Thomas Ring von der Fachberatung für Fischereien aber weiterhin Kopfzerbrechen. Auch nach der Untersuchung des Wasserwirtschaftsamtes passen für ihn die Puzzleteile nicht ganz zusammen.
Seine Theorie: Eine Kombination aus heißem Wetter, Algenwachstum und einem lokalen Tiefdruckgebiet, das dem See weiter Sauerstoff entzogen hat.
Winzige Tiefdruckgebiete, die nur ein einziges Gewässer betreffen, hat Dr. Ring schon öfter gesehen. Für Andreas Simon spendet die Erklärung aber auch keinen Trost. Eine Woche lang war er rund um die Uhr im Einsatz, um Luft in seinen See zu pumpen und tote Fische zu entfernen. Geschlafen hat er in der Zeit kaum.
Trotzdem, nach all den Strapazen, möchte er besonders seine Dankbarkeit den Helfern gegenüber betonen.
Durch den Eingriff haben viele Fische überlebt. Erholen wird sich die Population schnell, meint der Experte. Nur die großen und alten Prachtexemplare des Bibersees kann erst die Zeit zurückbringen.
(sb)