Die Milchpreispolitik in der europäischen Union hat direkte Auswirkungen auf die Preise vor Ort in Afrika. Das wurde beim Besuch von 2 westafrikanischen Vertretern auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Werner Reinl in Floß heute noch einmal betont.
In der EU werde zu viel Milch produziert. Diese gelange teilweise als billiges Milchpulver oder Milchersatzprodukt nach Westafrika, wo die Milcherzeuger aber auf faire Preise angewiesen seien. Vor allem auch jetzt in Zeiten des Klimawandels, in denen auch Dürreperioden überstanden werden müssten. Der Preis der lokalen Milchprodukte sei sehr niedrig, so die beiden afrikanischen Vertreter Adama Dembelé und Ibrahim Diallo, und damit auch nicht fair.
Es müsse sich hier auch in Europa Einiges ändern, so Werner Reinl. Die Überproduktion müsse tatsächlich gestoppt werden. Dadurch würden auch die Milchprodukte nicht zu billig angeboten werden können. Immerhin: Ein fairer Milchpreis bekämpfe auch die Fluchtursachen in Afrika, was übrigens auch für andere afrikanische Produkte gilt. Es wird wohl ein sehr langer Weg werden, bis sowohl in Europa als auch in Westafrika faire Preise für Milchprodukte geboten werden können. In diesem Fall ist, wie immer, die Politik gefordert. (tb)