Sie sind der zentrale Baustein der deutschen Erinnerungskultur: KZ-Gedenkstätten wie in Flossenbürg. Eindrucksvoll und oft auch etwas beklemmend machen sie für heutige Generationen das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte greifbar. Aber nicht nur für Deutsche, auch für die stetig wachsende Migrationsgesellschaft in Deutschland sollen diese Gedenkstätten Vergangenes erlebbar machen. Welche Auswirkungen haben Flucht und Migration auf die Bildungsarbeit von KZ-Gedenkstätten? Wie könnten Vermittlungsformate und Angebote in der Migrationsgesellschaft aussehen und welche Bildungsprogramme hierzu gibt es bereits? Kurz: Wie kann man die deutsche Erinnerungskultur auch für die Menschen greifbar und erlebbar machen, die als Migranten nach Deutschland kommen? Diese Frage versuchten Akteure von Gedenkstätten aus ganz Deutschland in Flossenbürg zu klären.
Einer von ihnen ist Burak Yilmaz. Er engagiert sich seit Jahren auf diesem Gebiet. Er selbst leitet ein Projekt, bei dem junge Muslime einmal im Jahr die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz besuchen. Migration und Erinnerungskultur, für ihn zwei untrennbare Begriffe. Man müsse die Erinnerungskultur inklusiv gestalten, so Yilmaz. Damit meine er, dass man alle ansprechen und einbinden müsse, egal ob Deutsche oder Migranten. Wer hier lebe, müsse sich auch mit der Geschichte auseinander setzen. (ac)