Es war der 23. April 1945 – „Jetzt muss ich unterbrechen, die Befreier sind da!“, schreibt ein tschechischer Häftling um 10:50 auf der Schreibmaschine in der von der SS bereits verlassenen Kommandantur. Nur rund 1.500 schwerstkranke Gefangene erleben damals die Ankunft der US-amerikanischen Einheiten. Über 30.000 Menschen sind in der Lagerhaft umgekommen, etwa 15.000 befinden sich noch auf den Todesmärschen in Richtung Süden.
Zum Gedenken an die grausamen Ereignisse der Vergangenheit kommen in Flossenbürg jedes Jahr Überlebende und Angehörige aus aller Welt zusammen. Durch Corona musste die große Feierlichkeit anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung jedoch ganz anders ablaufen als geplant.
Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner kam als Vertreterin des Freistaats Bayern in die KZ-Gedenkstätte, um gemeinsam mit Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit und Gedenkstätten-Stiftungsdirektor Karl Freller im Stillen zu gedenken.
Seit heute ist zudem eine Website online, auf der sich Überlebende, Angehörige, Würdenträger und Gedenkstättenmitarbeiter zu Wort melden. Unter www.75liberation.gedenkstaette-flossenbuerg.de können Sie Texte, Bilder und Videos anlässlich des Gedenktages finden.
(mob)