Der Schnitt muss sitzen, denn jeder Millimeter zählt: Hier in einem Waldgebiet bei Neustadt an der Waldnaab messen sich 39 angehende Landwirte beim forstlichen Wettbewerb. Dieser setzt sich aus Theorie und Praxis zusammen. Beim praktischen Teil müssen die Teilnehmer vier verschiedene Disziplinen meistern.
Präzision und Arbeitssicherheit
Bei den Stationen Pflanzung, Fallkerbschneiden, Präzisionsschnitt und Kombinationsschnitt mussten sie ihr Können unter Beweis stellen. Beim Wettbewerb wurde den Teilnehmern ganz genau auf die Finger geschaut. Denn die Leistungen an den Stationen wurden von je einem Richterpaar bewertet. Dabei wurde besonders auf Präzision und Arbeitssicherheit geachtet.
Eine Ausbildung zum Landwirt dauert drei Jahre. Ein fester Baustein der Berufsausbildung ist der forstliche Wettbewerb. Dieser wird vom jeweilig zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten organisiert. Ziel des Wettbewerbs ist es, das Wissen der Auszubildenden zu vertiefen.
Sie sollen einfach die Schutzausrüstung mehr beachten. Die Sicherheit an der Motorsäge mehr beachten. Und natürlich sind diese Übungen, die wir hier machen, direkte Abbildungen der Praxis. Wenn sie einen Wald haben bei der Landwirtschaft, kann man das alles brauchen. Man muss pflanzen können, man muss präzise Fallkerb können, das gehört alles dazu. Das ist einfach nochmal der Alltag, den man hier einschärft.
Martin Wittmann, Prüfer und Förster
Bei den Stationen werden die jungen Landwirte mit ganz unterschiedlichen Szenarien konfrontiert. Beispielsweise muss bei einem Holzstamm, der unter Spannung ist, eine spezielle Schnitttechnik angewandt werden, damit der Stamm nicht bricht. Neben ihrem praktischen Können wurde auch das Wissen der jungen Landwirte bei einem theoretischen Teil überprüft. Dieser bestand aus einem Wissenstest und einer Bestimmungsübung. Bei der Bestimmungsübung mussten die Azubis anhand von Baumscheiben, Ästen oder Früchten erkennen, um welche Art von Baum es sich handelt.
Wettbewerb ist eine gute Übung für die Zukunft
Die Teilnehmer müssen auch mit Zeitdruck umgehen können. Bei der Station Pflanzung beispielsweise müssen sie zehn Setzlinge innerhalb von zehn Minuten ergonomisch und richtig einpflanzen. Das Fazit der Prüfer: Trotz Wind und Schneeregen haben sich die Teilnehmer gut geschlagen. Nach über zweieinhalb Stunden haben alle Teilnehmer die vier Stationen absolviert.
Sieger des Forstlichen Wettbewerbs 2022
1. Platz: Michael Kerschensteiner aus Kastl
2. Platz: Michael Schreyer aus Gleißenthal (Windischeschenbach)
3. Platz: Johannes Nickl aus Pichlberg (Trabitz)
4. Platz: Klaus Kumeth aus Schnaittenbach
5. Platz: Jeremias Wagner aus Kemnath
6. Platz: Fabian Regnet aus Thiersheim
7. Platz: Johanna Meierhöfer aus Wetzldorf (Erbendorf)
8. Platz: Johannes Kick aus Luhe-Wildenau
9. Platz: Elias Kaiser aus Mähring
10. Platz: Florian Männer aus Zirkenreuth (Leonberg)
11. Platz: Patrick Dewald aus Waldthurn
12. Platz: Daniel Ziegler aus Neustadt am Kulm
(lw)