33 Menschen haben im Jahr 2022 in Deutschland bei der Waldarbeit ihr Leben verloren. Davon betroffen sind lange nicht nur Förster und Waldarbeiter – auch Landwirte haben oft Waldbesitz. Genau deshalb veranstaltet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf alle zwei Jahre den Forstwettbewerb für Landwirte. Hier werden Landwirtschafts-Auszubildende rund um die Sicherheit und den richtigen Umgang im Holz geprüft.
Vier Stationen müssen die Auszubildenden absolvieren, zusammen mit einer Theorieprüfung. Diesmal findet alles an der Berufsschule in Neunburg vorm Wald statt. Und hier wird es laut – im Parkplatz vor der Schule ist die Motorsägenprüfung verortet. Hier legen die Schüler eine Fallkerbanlage an, um einen Baum gezielt zu Fall zu bringen. Ein ganzer Baum ist es nicht – nur ein Stumpf – aber mit Einer Messlatte, einer Schnur und einem bisschen Mathematik kann genau herausgefunden werden, wo der Baum hingefallen wäre. Weicht er zu weit von der Vorgabe ab, gibt es Punktabzug.
Weiter mit den Motorsägen geht es in der Werkstatt der Berufsschule. Hier ruhen sie aber, und müssen auf Mängel überprüft werden. 10 Fehler haben die Prüfer eingebaut – acht von ihnen müssen gefunden werden. Dabei gibt es einige sehr offensichtliche, wie eine viel zu lockere Kettenspannung, und andere, die deutlich schwerer zu finden sind. Fehler müssen die Schüler danach auch an Schutzkleidung finden. Eine Station weiter liegen Hosen und Helme, und auch einige schon abgeschnittene Baumstümpfe bereit, die genau wie die Kettensägen auf Mängel geprüft werden sollen.
Sicherheit wird großgeschrieben
Zuguterletzt geht’s für die Prüflinge noch an’s Bäume-pflanzen. Hier müssen sie eine Reihe von Setzlingen auf ihre Qualität beurteilen, und sie danach gleichmäßig und fachgerecht einpflanzen. Nach all den Stationen wird klar: alles dreht sich um die Sicherheit – entweder um die persönliche, oder um die des Waldes. Das prüfende Amt will sicherstellen, dass die angehenden Landwirte die besten Voraussetzungen haben, um auf ihrem Waldbesitz sicher unterwegs zu sein. Gleichzeitig geht es aber auch darum, den Wald zu schützen. Das ist nur möglich, wenn die Landwirte wissen, wie Bäume ordentlich gepflanzt und gefällt werden.
Neben Sicherheit und Wissen erhalten die Prüflinge am Ende dann aber auch noch einen ganz handfesten Gewinn. Die besten 20 unter ihnen können sich ihren Preis aus einer ganzen Reihe an praktischen Ausrüstungsgegenständen für die Forstarbeit aussuchen. Der Hauptgewinn ist eine hochwertige Profi-Motorsäge im Wert von rund 800€. Die schnappt sich natürlich sofort der Sieger des Wettbewerbes, Josef Eichenseer. Er erzählt uns, er ist schon von klein auf immer mit seinem Vater im Wald unterwegs gewesen. Beste Voraussetzungen also für den Forstwettbewerb – und hoffentlich auch für die zukünftig sichere Arbeit im Holz.
(sb)