Tanja Dandorfer habe in den vergangenen eineinhalb Jahren wesentliche Meinungsverschiedenheiten zur Wählergruppierung Amberger Bunt festgestellt. Ein zentraler Punkt sei dabei die Debatte um das Bürgerspitalareal gewesen. Die Liste Amberg hatte sich stets gegen die Pläne von Ten Brinke positioniert. Sie gewinnt mit Tanja Dandorfer nun ein fünftes Mitglied im Stadtrat.
Amberger Bunt ist nun nur noch mit einem Stadtrat vertreten: Aydin Ayten. Die Fraktionsgemeinschaft Amberger Bunt / FDP verliert damit ihren Fraktionsstatus. Das bedeutet, Aydin Ayten und Emilie Leithäuser von der FDP sind nun als Einzelvertreter im Stadtrat. Die Trennung von Amberger Bunt erfolge jedoch im Guten, betont Tanja Dandorfer.
Begonnen hat die Stadtratssitzung gestern jedoch mit einem ganz anderen Thema: einem ausdrücklichen Aufruf zum Impfen. CSU-Stadtrat Stefan Ott hatte einen parteiübergreifenden Aufruf initiiert – das Gremium bekräftigte ihn gestern einstimmig und rief damit alle Bürger Ambergs ausdrücklich auf, sich gegen Covid19 impfen zu lassen. Denn damit können jeder helfen, Leben zu retten, heißt es in dem Appell (wir berichteten: https://www.otv.de/stadtrat-richtet-impfappell-an-buerger-528005/)
Ein weiteres Thema auf der Agenda: Klimaschutzmanagerin Corinna Loewert stellte den Klimaschutzbericht für das Jahr 2020 vor. Das Fazit: Es müsse definitiv noch mehr gemacht werden. Momentan steuere die Stadt auf einen deutlichen Temperaturanstieg mit häufigeren und längeren Hitzeperioden hin. Im schlimmsten Fall könnten die Jahresmitteltemperaturen in Amberg bis 2050 um weitere zwei Grad steigen. Corinna Loewert betonte aber auch: wenn sofort ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen gestartet werden, sind nur geringe klimatische Veränderungen zu erwarten. Momentan ist das Problem: Der Treibhausgasaustoß in Amberg stagniert seit einigen Jahren.
Die Klimaschutzmanagerin bedankte sich für die Entscheidung des Gremiums vor einigen Monaten, als grünes Licht für mehrere Photovoltaikprojekte gegeben wurde – das bringe wirklich viel, so Loewert. Grundsätzlich brauche es in Zukunft zwei Dinge: Klimaschutz auf allen Ebenen und einen langen Atem.
(az)