Franz Xaver von Schönwerth widmete sein Leben dem Sammeln von Märchen – den Märchen seiner Heimat, der Oberpfalz. In seinen Erzählungen spiegeln sich die Kultur und die Traditionen der Oberpfalz wider, die er mit akribischer Genauigkeit festhielt. Diese einzigartigen Märchen blieben lange im Verborgenen, bis sie von Erika Eichenseer wiederentdeckt wurden.
Eichenseer, die als Schönwerth-Expertin gilt, hat nun ein weiteres Buch veröffentlicht: „Franz Xaver von Schönwerth – Oberpfälzer Märchen“. In dieser neuen Ausgabe präsentiert sie über 100 der von Schönwerth gesammelten Geschichten, darunter auch Märchen, die heute auf dem sogenannten „Schönwerth-Märchenpfad“ in Sinzing erlebbar sind. Die Geschichte vom „dummen Weib“, eine der bekanntesten Erzählungen des Märchenpfades, ist ebenso in der Sammlung enthalten.
Schönwerth ist nicht gleich Grimm
Ein entscheidender Unterschied zwischen den Grimmschen Märchen und denen von Schönwerth besteht laut Eichenseer darin, dass Schönwerth seine Geschichten nicht anpasste oder beschönigte. „Diese Märchen sind nicht zum Einschlafen geeignet“, betont sie. Ihre oft düsteren Szenarien seien nichts für kleine Kinder, bieten aber viele Ansatzpunkte, um Parallelen zur heutigen Zeit zu ziehen und daraus Lehren zu ziehen.
Das neue Buch „Franz Xaver von Schönwerth – Oberpfälzer Märchen“ ist im Buch- und Kunstverlag Oberpfalz erschienen und überall im Handel erhältlich.
(pg)