Einen Ort an dem traditionelle Handwerkstechniken fortgeführt werden und alte Werkzeuge und Maschinen vor der Verschrottung bewahrt werden. Mit viel Herzblut hat der Arbeitskreis Historisches Handwerk aus Tirschenreuth in der Oberpfalz die Handwerkerscheune in Matzersreuth zum Leben erweckt. Dort gibt es eine Ausstellung zum Thema altes Handwerk und die Senioren halten dort auch traditionelle Handwerkstechniken lebendig.
Der Weg bis zur Ausstellung war lang. Angefangen hat alles mit dem Abriss der alten Fassbinderei Mikisch. Das Gebäude beherbergte funktionstüchtige Fassbindemaschinen, die einfach verschrottet werden sollten. Herbert Konrad saß damals im tirschenreuther Stadtrat und setzte sich gegen die Verschrottung der Maschinen ein. Die Fassbindermaschinen wurden so zu Ausstellungsstücken erklärt und der Arbeitskreis für Historisches Handwerk Tirschenreuth gegründet. Aber ohne Austellungsort war zunächst keine richtige Ausstellung möglich.
Seit Oktober 2018 hat die Handwerkerscheune geöffnet. Zwei mal im Monat kann die Öffentlichkeit vorbei kommen und sich die alten Handwerkszweige ansehen. Jeder ist bei den Senioren herzlich willkommen. Einige von ihnen sind Lehrmeister, aber nicht jeder von ihnen hat auch einen handwerklichen Beruf erlernt. Viele haben sich die Techniken bei ihren Vorfahren abgeschaut oder nebenbei erlernt. Jeder aus dem Arbeitskreis macht in der Handwerkerscheune das, was er kann. Es wird viel Wissen untereinander ausgetauscht und von einander gelernt.
Stricke, Besen, Rechen und sogar kleine Fässer stellen die Senioren in ihrer Werkstatt, neben der Ausstellung mit viel Tradition und Herz her. Alles ehrenamtlich. Sie hängen an der Geschichte die sich hinter der Ausstellung verbirgt. Bewahren, Sammeln Vermitteln und Erforschen ist das Ziel des Arbeitskreises. Und dieses kann er auch in seiner Handwerkerscheune mit ganzen Herzen verfolgen. (sth)